Der Wahlausschuss kontrolliert im Trauzimmer des Rathauses die ungültigen Stimmzettel. Am Tisch stehen und sitzen: Konrad Flegr (von links), Michael Breimesser, Johannes Ertelt und Gisela Birr. Foto: Kauffmann

Was für ein Sieg für Roman Waizenegger: Bei der Bürgermeisterwahl hat er 93,16 Prozent der Stimmen erhalten. Doch an wen gingen die restlichen 6,84 Prozent?

Bisingen - Als Johannes Ertelt als Vorsitzender des Wahlausschusses das Ergebnis der Bürgermeisterwahl am Sonntagabend im Feuerwehrhaus verkündet hat, ist die Frage nach den übrigen 6,84 Prozent, die nicht für Waizenegger gestimmt hatten, vom Applaus übertönt worden. Dennoch mutet die Stimmverteilung kurios an. So viel ist schon bekannt: 2,84 Prozent (76 Stimmen) sind an den offenkundig nicht ernst zu nehmenden Dauerkandidaten Samuel Speitelsbach gegangen.

Neun Stimmen für Johannes Sauter, acht für Alexander Strauß

Bleiben auf 100 noch vier Prozent. Diese Stimmen haben Kandidaten erhalten, die die Wähler von Hand auf dem Stimmzettel eintragen konnten. Und das ist kurioserweise 108-fach vorgekommen. Wir haben diese ›unfreiwilligen Kandidaten‹ zusammengestellt und listen auf, wer davon wie viele Stimmen erhalten hat.

Gisela Birr, Fraktionsvorsitzende der SPD, führt die Liste an: Sie steht mit 35 Stimmen nach Speitelsbach auf dem dritten Platz, obwohl sie sich nie auf das Bürgermeisteramt beworben hatte. Mit Abstand folgen Johannes Sauter mit neun und Alexander Stauß mit acht Stimmen. Sechs Personen wählten Manuel Mayer und der ehemalige Bürgermeister Joachim Krüger hat fünf Stimmen erhalten.

Drei Stimmen erhielten: Johannes Ertelt, Christian Brunner, Jörg Wahl und Holger Maier. Und zwei Stimmen: Kevin Hodler, Marie Kristin Gabert, Harald Matthias Beßler, Volker Büschgen, Dieter Fecker, Martin Messerschmidt und Thorsten Spörl.

Scherzkeks trägt Zeichentrickfigur Bart Simpson ein

Jeweils eine Stimme haben die Wähler für diese Personen auf dem Wahlzettel eingetragen: Konrad Flegr, Manfred Henkel, Rainer Alfons Lacher, Alexander Anton Mayer, Hermann Josef Haug, Harald Schwabenthan, Otto Rager, Martin Sonneborn, Helmut Reitemann, Robin Müller, Edwin Gulde, Michael Breimesser, Ivo Schoy, Edmund Acker, Karel Deh, Marius Pflumm, Oliver Unger, Lisa Ullrich, Wolfgang Ott.

Ein Scherzkeks hatte auf einem Stimmzettel Bart Simpson eingetragen, eine Zeichentrickfigur aus der gleichnamigen TV-Sendung. Der Wahlzettel war natürlich ungültig, weil es Zeichentrickfiguren in der Realität nicht geben kann. Wie Michael Breimesser vom Bisinger Ordnungsamt bei der Sitzung des Wahlausschusses meinte, sei der Name dazu noch falsch geschrieben.

Ohnedies: Das einzige Wahllokal, in dem alle Wahlzettel korrekt ausgefüllt waren, in dem es also keine ungültigen Stimmzettel gegeben hat, war Zimmern. Die Zimmerner waren vorbildlich: Jeder Stimmzettel konnte berücksichtigt werden.

Bei der Briefwahl (siehe Info) fehlt dagegen mal die Versicherung an Eides statt, die Unterschrift oder etwas war nicht vollständig. Viele Stimmzettel mussten für ungültig erklärt werden, weil alle Bewerber durchgestrichen waren. Teils wurden drei Kandidaten angekreuzt, obwohl man nur eine Stimme hat und es nur zwei Kandidaten gab. In der Summe waren aber nur 68 Stimmzettel nicht gültig.

Übrigens: Ein als ungültig gewerteter Stimmzettel hat der Wahlausschuss bei seiner Sitzung noch gültig gemacht. Der Grund: Der Name war einer Person eindeutig zuzuordnen. Was auf dem Wahlzettel stand? "Joachim Krüger, Bürgermeister a.D."