Dotternhausen - Was für ein Sieg! Marion Maier ist neue Bürgermeisterin in Dotternhausen. Die Nachfolgerin von Monique Adrian holte im ersten Wahlgang beachtliche 57,1 Prozent der gültigen Stimmen und ließ ihre vier Gegenkandidaten weit hinter sich.

"Ich freue mich riesig über den Wahlsieg und danke allen Wählern", sagte sie voller Stolz nach ihrem Überraschungscoup. Sie habe mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. "Umso schöner ist es, jetzt auf Anhieb gewonnen zu haben."

Betrag für Wahlbier wird gespendet

Maier (47), die vom Landratsamt "einvernehmlich" zur Gemeinde abgeordnet worden war und seit einigen Wochen das Hauptamt leitet, glaubt, "dass ich mit meinem "Entwicklungskonzept Dotternhausen 2037" die Bürger überzeugen konnte. Nun gelte es, "dass alle an einem Strang ziehen, um die Gemeinde voranzubringen und weiter zu entwickeln." Da das Wahlbier an diesem Abend Corona-bedingt ausfallen müsse, wolle sie einen Betrag spenden, der als "Grundstock für eine neue Bürgerstiftung" in Dotternhausen verwendet werden könne, auf jeden Fall aber dem gemeinschaftlichen Engagement in der Gemeinde zugute kommen soll. Wie sie den Wahlabend verbringen werde, wisse sie noch nicht, betonte sie: "Da lasse ich mich mal überraschen. Denn es sind einige Weggefährten vom Landratsamt hier."

Als einer der Ersten gratulierte Landrat Günther-Martin Pauli der neuen Bürgermeisterin zur Wahl. Auch Oliver Schmid, Vorsitzender der Bürgermeister im Kreis, sowie weitere Bürgermeister aus dem Oberen Schlichemtal beglückwünschten Maier zum Wahlsieg.

Mit Spannung hatten zahlreiche Bürger vor dem Rathaus auf das Ergebnis der Wahl gewartet, das Amtsverweser Alfons Kühlwein verkündete. Dass die Auszählung an diesem Abend etwas länger dauern würde, war angesichts der mehr als 700 Briefwähler erwartet worden. Wahlberechtigt waren 1483 Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,87 Prozent. Von den 1047 gültigen Stimmen entfielen 598 (57,1 Prozent) auf Marion Maier. Michael Stadler kam auf 233 Stimmen, Ingo Mantik erhielt 172 Stimmen, Günter Melzer erhielt neun Stimmen, und Eduard Brekardin kam auf sieben.

"Ich bin erlöst. Es ist ein guter Tag für Dotternhausen"

Kühlwein sprach von einem wichtigen Tag für die Gemeinde. Er hatte schon im Vorfeld gehofft, dass kein zweiter Wahlgang nötig sein werde. Er dankte allen Kandidaten, die für einen spannenden Wettbewerb gesorgt hätten. Wie Kühlwein begrüßte auch der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Wochner das Wahlergebnis: "Ich bin erlöst. Es ist ein guter Tag für Dotternhausen." Mit Amtsverweser Kühlwein habe man begonnen, in der Gemeinde wieder für geordnete Verhältnisse zu sorgen, "mit Marion Maier setzen wir diese Entwicklung jetzt weiter fort". Der Gemeinderat stehe voll hinter der neuen Bürgermeisterin und freue sich auf eine gute und spannende Zusammenarbeit mit ihr.

Die vier weiteren Kandidaten waren von ihrem Ergebnis enttäuscht. Michael Stadler betonte, er nehme die Entscheidung der Bürger zur Kenntnis. Er habe sich natürlich mehr Stimmen erhofft. Er gratuliere der neuen Bürgermeisterin. Dies tat auch Ingo Mantik, der der Gemeinde Dotternhausen eine positive Zukunft wünschte. Eduard Brekardin und Günter Melzer hatten sich ebenfalls ein besseres Wahlergebnis erhofft. Auch sie wünschten Maier und der Gemeinde für die Zukunft alles Gute.

Kommentar: Überraschungssieg

Überraschungssieg in Dotternhausen. Damit hatte kaum einer gerechnet: Gleich im ersten Anlauf hat Marion Maier am Sonntag die 50-Prozent-Marke geknackt und ist zur neuen Bürgermeisterin gewählt worden. Viele Beobachter waren von einem Dreikampf zwischen Michael Stadler, Marion Maier und Ingo Mantik ausgegangen. Nun also Marion Maier, die - vom Landratsamt abgeordnet - seit einigen Wochen das Hauptamt der Gemeinde leitet. Sie punktete mit ihrer Fachkompetenz und ihrem Konzept "Dotternhausen 2037". Mit der Nachfolge von Monique Adrian tritt sie kein leichtes Amt an. Zunächst gilt es, das Rathausteam zu stärken. Mit dem Kindergarten, dem Bauhof und einem Baugebiet stehen Aufgaben an, die von ihr einiges fordern werden. Maier muss jetzt die Ärmel hochkrempeln und die Bürger für ihre Ideen begeistern und mitnehmen.

Wahlberechtigt waren bei der Bürgermeisterwahl in Dotternhausen 1483 Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,87 Prozent. Von den 1051 abgegebenen Stimmen waren vier ungültig. Von den 1047 gültigen Stimmen entfielen 598 (57,1 Prozent) auf Marion Maier. Michael Stadler kam auf 233 Stimmen (22,3 Prozent), Ingo Mantik erhielt 172 Stimmen (16,4 Prozent), Günter Melzer kam auf neun Stimmen (0,9 Prozent), und Eduard Brekardin erhielt sieben Stimmen (0,7 Prozent). Der stellvertretende Bürgermeister Georg von Cotta stand zwölfmal auf dem Stimmzettel, es gab 16 Stimmen für "Sonstige".