Eutingen im Gäu – die Gemeinde wird ihr 50-jähriges Bestehen nicht feiern. Foto: Hopp

Bürgermeister Markus Tidemann sagt die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Eutingen ab. Als Gründe nennt er die Überlastung des Rathauspersonals und Geldmangel.

Eutingens Bürgermeister Markus Tidemann hat die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Eutingen abgesagt. Den Entschluss habe er „nach reiflicher Überlegung“ gefasst.

 

Weiter teilt Tidemann mit: „Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, aber angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sehe ich diesbezüglich keinen Spielraum. Als Gemeindeverwaltung sind wir derzeit zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt, die uns unseren Fokus auf das zwingend Erforderliche richten lassen. So organisieren wir derzeit die vorgezogene Bundestagswahl, müssen zusätzlich zur Grundsteuerreform unsere Buchungssoftware umstellen, versuchen durch innovative Ansätze das Kindergarten-Betreuungsangebot aufrecht zu erhalten und haben sowohl im Bauamt als auch im Hauptamt personelle Vakanzen von unbekannter Dauer. Gleichzeitig habe ich vom Gemeinderat in seiner letzten Sitzung den Auftrag erhalten, aus dem Stand heraus 200 000 Euro an Personalkosten einzusparen und zudem das Jubiläumsfest kostenneutral umzusetzen.“

Ungünstige „Gemengelage“

Das ist dem Bürgermeister zu viel. „In dieser Gemengelage“ sei die Organisation eines Festes nicht möglich, das einem 50-jährigen Gemeindejubiläum würdig wäre.

„Diese Einschätzung erreicht mich dabei auch von Teilen der Öffentlichkeit, die sich vielmehr ein mehrtägiges Straßenfest gewünscht hätten, wie es beispielsweise bei der 1250-plus-Feier in Rohrdorf oder vorherigen Gemeindejubiläen der Fall gewesen ist. Gleichzeitig erreichen mich aber auch Rückmeldungen, wonach in der aktuellen Finanzlage die Durchführung eines Festes nicht vermittelbar sei.“

Thema noch nicht vom Tisch

Tidemann räumte ein Verständnis für die mögliche Enttäuschung vieler Eutinger ein. „Insbesondere hätte ich mich auf die Leistungsschau als auch auf die vielfältigen Programmpunkte wie Jugendshowtanzgruppen, Schützen-Angebot, Blasmusik, Feuerwehrausstellung und Kinderchorauftritt gefreut. Auch habe ich sehr positiv wahrgenommen, wie umfangreich die Unterstützung aus den kommunalen Gremien für die Helferdienste gewesen wäre. Deshalb ist es mir ein Anliegen an dieser Stelle allen herzlich zu danken, die sich beim Jubiläumsfest eingebracht hätten!“

Tidemann kündigt an, sich später nochmals mit dem Jubiläumsfest zu befassen, „in Abhängigkeit der personellen Kapazitäten“. Auch der Gemeinderat solle darüber beraten.