Für den Bau des Radwegs zwischen Hornberg und dem Abzweig Obergieß rechnet Bürgermeister Siegfried Scheffold mit Baukosten von einer Million Euro. Foto: Dorn

Der Ortschaftsrat von Niederwasser hat sich bei seiner Jahresabschluss-Sitzung noch einmal mit allem, was das Leben im Ortsteil ausmacht, beschäftigt. Manche Dinge, wie ein fehlendes Hinweis-child, konnten schnell geklärt werden.

Hornberg - Bei anderen Dingen musste ein weiteres Mal nachgehakt werden, so verzögert sich die Fertigstellung der neuen Urnengrabfelder weiter. Letzteres stieß bei Ortschaftsrätin Petra Streif (SPD) auf Unverständnis, schließlich habe man im Mai dazu vom Ortschaftsrat ein Votum abgegeben und jetzt werde es wahrscheinlich Frühjahr, bis die ersten Urnengrabfelder verfügbar seien.

Breitband-Förderung in trockenen Tüchern

Bürgermeister Siegfried Scheffold überbrachte bezüglich Breitbandausbau die frohe Botschaft, dass just am Tag der Sitzung auch für die 3,96 Millionen Euro Baukosten auf Gemarkung Niederwasser der Förderbescheid für den 50-prozentigen Bundeszuschuss eingegangen sei (wir berichteten). Der Antrag für die Stadt und die beiden Ortsteile sei noch so rechtzeitig gestellt worden, dass der Kelch des Förderstopps an Hornberg vorbeigegangen sei und der Breitband-Ausbau wie geplant bis Ende 2025 erfolgen könne. Scheffold zeigte Verständnis für die Kommunen in der Ortenau, die unverschuldet jetzt vom Förderstopp betroffen seien.

Er setzte den Ortschaftsrat auch über das Millionenprojekt Radweg-Bau zwischen Hornberg und Triberg in Kenntnis. Die Lücke zwischen den beiden touristisch wichtigen Städten sei im "Radwege-Netz Baden-Württemberg" schon seit einiger Zeit auf dem Radar. Aufgrund der schwierigen Topographie koste der Bau des Radwegs circa vier Millionen Euro, das Geld sei beim Bund (Radweg entlang der Bundesstraße) verfügbar. Die Planungsleistungen müsse das Land Baden-Württemberg übernehmen. Beim Regierungspräsidium seien die Planungskapazitäten mit anderen Projekten (beispielsweise Ortsumfahrung Haslach) ausgelastet. Ein Radweg entlang einer Bundesstraße genieße dort nur die Prioritätsstufe vier, wichtiger sei das Radweg-Programm entlang von Landstraßen oder die Planung von Radschnellwegen.

Das Land habe angeboten, dass die beiden Gemeinden die Planung selbst übernehmen sollten. Für den 3,7 Kilometer langen Bauabschnitt von Hornberg bis zum Abzweig Obergieß rechnet Scheffold mit Baukosten von einer Million Euro. Bisher erstatte das Land nur Planungskosten bis zur Höhe von acht Prozent der Baukosten, für den Radweg lägen die Planungskosten aber eher bei 25 bis 30 Prozent. Sollte das Land hier einlenken, kann sich Scheffold auch wegen des innerstädtischen Werts des Radwegs den Einstieg in die Planung und den Bau vorstellen. Nach Fertigstellung des drei Meter breiten Radwegs (der von den Anliegern auch mit PKW und landwirtschaftlichen Maschinen befahren werden dürfte) gingen das Eigentum und die Verkehrssicherungspflichten an die Stadt.

Seniorenarbeit

Als letzten Tagesordnungspunkt leitete Alexander Hock die Anfrage aus der Bevölkerung weiter, wie es um die Seniorenarbeit im Ortsteil bestellt sei. Den verschiedenen Gruppen fehle es am Nachwuchs, beziehungsweise es sei schwierig, in eine bestehende Gruppe oder Vereinsriege im hohen Alter noch "hineinzukommen". Der Ortsvorsteher wird dazu das Gespräch mit der Feuerwehr und dem Musikverein als den beiden größten Vereinigungen in Niederwasser suchen.