Verpflichtung: Bürgermeister Thomas Staubitzer (rechts) und sein Stellvertreter Matthias Zeller Foto: Ade

Wohl ein historischer Tag für Schopfloch: Fast 300 Besucher in einer Gemeinderatssitzung – wann hatte es das je gegeben? Grund war die Amtseinsetzung des neuen Bürgermeisters.

Schopfloch - Bürgermeisterstellvertreter Matthias Zeller nahm die Amtseinsetzung in der Veranstaltungshalle vor. Da Thomas Fred Staubitzer – so der volle Name des neuen Gemeindeoberhaupts – den Amtseid bereits beim Dienstantritt bei der Stadt Horb geleistet hatte, musste er am Donnerstagabend nur noch die Verpflichtungserklärung ablegen.

Zur ersten Gemeinderatssitzung des Jahres hatte Zeller zuvor neben den vielen Bürgern auch Gemeinde- und Ortschaftsräte, die drei Landtagsabgeordneten, Landrat Klaus Michael Rückert, Bürgermeister der Region, Bürgermeister a. D. Klaas Klaassen und als "Hauptperson" Thomas Staubitzer begrüßt, der mit Familie und Freunden gekommen war.

Womöglich der Jackpot

Man kenne sich schon lange, sagte Zeller, der Staubitzer beim SV Schopfloch erst als Mitspieler und Spielemacher, später als Trainer, Sportheimwirt und Vereinsvorsitzenden "kennen und schätzen" gelernt habe. Ruhig, durchdacht, strukturiert aber auch ehrgeizig und zielstrebig habe er Staubitzer erlebt: "Du bist immer der faire Sportsmann geblieben", so Zeller – Eigenschaften, die im Rathaus keineswegs fehl am Platz seien.

Weitere Eigenschaften listete er aus dem Dienstzeugnis auf, das Staubitzer nach seinem viermonatigen Praktikum 1999 im Bürgermeisteramt in Schopfloch bekommen hatte. "Herr Staubitzer interessiert sich sehr für die Aufgaben des Bürgermeisteramtes und ist mit viel Freude und Motivation bei der Sache", war darin festgehalten. Staubitzer verfüge über ein gutes Allgemeinwissen und eine gute Auffassungsgabe, sei fleißig, zielstrebig, einsatzbereit und zeichne sich "durch höfliche und angenehme Umgangsformen aus". Es sehe also fast so aus, als ob das Rathaus-Team, der Gemeinderat, aber auch die ganze Gemeinde quasi den Jackpot gezogen hätten, schlussfolgerte Zeller.

Landrat: Er kann Bürgermeister

Landrat Rückert gratulierte Staubitzer nochmals zu dem "großartigen Wahlerfolg". "Einer vom gehobenen Verwaltungsamt kann Bürgermeister", gab sich Rückert überzeugt und wies darauf hin, dass Staubitzer in verschiedenen Bereichen der Horber Stadtverwaltung tätig war: "Also sind Sie gewappnet für das, was auf Sie zukommt."

Für die versammelten Rathauschefs begrüßte Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle, Vizepräsident des Gemeindetags, den Neuen in der Runde. Staubitzer bringe Verwaltungserfahrung und Lebenserfahrung mit. Die Kollegen im Landkreis freuten sich auf ihn und den gemeinsamen Erfahrungsaustausch, so Jöchle, und wünschte Staubitzer "Erfolg, Kraft, Kreativität und Ausdauer".

Pfarrer Blatz überreicht Öl

Als Zeichen dafür, "dass Sie hier willkommen sind", wertete Oberiflingens Ortsvorsteher Andreas Zeller den "großartigen Besuch" und begrüßte wie auch sein Unteriflinger Kollege Hermann Schwizler den Bürgermeister.

Pfarrer Günter Blatz wies auf Kindergärten und Diakoniestation als große gemeinsame Punkte von bürgerlicher und kirchlicher Gemeinde hin. Er hatte als Geschenk ein Fläschchen Öl mitgebracht, das auch die Kinder bei der Einschulung bekamen. Es solle daran erinnern, dass man in der Kirchengemeinde auch für die Obrigkeit bete, und dazu gehöre auch der Bürgermeister mit seiner Familie. Und da er noch ein Fläschchen habe, bekomme dies der Landrat, so Blatz – dem könne es auch nicht schaden.

Weitere Grußworte sprachen Marc Worm, Vorsitzender des SV Schopfloch, für die Vereine und Organisationen in der Gemeinde sowie Homag-Geschäftsführer Sergej Schwarz, der sich ebenfalls auf die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister freue.

Miteinander auch im Kreis

Staubitzer selbst sah es als "große Ehre", dass so viele zu seiner Einsetzungsfeier gekommen waren. Sie alle wolle er ermuntern, auf ihn und sein Team zuzukommen, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. "Wir sind ein Schopfloch", werde er nicht müde zu sagen – und meine damit Schopfloch, Oberiflingen und Unteriflingen. Diesen Wir-Gedanken habe er auch in Horb und als Ortsvorsteher von Talheim so gelebt. Nur gemeinsam sei man stark – das sehe er auch so mit Blick auf den Landkreis. Deshalb freue er sich auf die Zusammenarbeit mit Landrat und Bürgermeistern. "Ich bin stolz, nun ein Teil von Ihnen sein zu dürfen", schloss Staubitzer und dankte auch seiner Familie.

Der Musikverein Obertalheim unter der Leitung von Thomas Teufel umrahmte die Einsetzungsfeier musikalisch. Im Anschluss ging es im Foyer der Halle bei Häppchen und Getränken weiter.