Die Würfel sind gefallen. Foto: Anja Bertsch

Eindeutiges Ergebnis: Mit 2768 zu 1693 Stimmen haben sich die Schopfheimer für einen Verkauf der Hebelschule ausgesprochen. Nicht einmal ein Drittel der Stimmberechtigten ging zur Wahl.

Die Bürgerinitiative (BI) ist mit ihrem Anliegen krachend gescheitert: Mindestens 3105 Ja-Stimmen – zwanzig Prozent der 15 526 Wahlberechtigten – hätte sie für ihre Sache gewinnen müssen, um den von ihr initiierten Bürgerentscheid zum Erfolg zu führen.

 

Quorum nicht erreicht

Tatsächlich aber lockte die Abstimmung an diesem nass-trüben Sonntag weit weniger Menschen an die Wahlurnen, als man angesichts der aufgeheizten Diskussionen im Vorfeld hätte erwarten können: Insgesamt gingen gerade einmal 4470 Menschen – 29 Prozent – zur Wahl. Weder die „Ja-“ noch die „Nein-Sager“ erreichten das Quorum, das nötig gewesen wäre, um die Abstimmung bindend zu machen. Damit behält der Gemeinderatsbeschluss seine Gültigkeit: die Stadt darf das Gebäude verkaufen.

Startschuss für die Auszählung. Foto: Werner Müller

Ergebnis nach 35 Minuten

Das Ergebnis stand schon eine gute halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale fest: Um 18.35 Uhr waren alle 17 Wahlbezirke ausgezählt. Das wiederum hatte seinen Grund auch darin, dass es eben nicht all zu viel auszuzählen gab.

Eichen gibt die Richtung vor

Nur eine überschaubare Anzahl an Interessierten hatte den Weg in den Ratssaal gefunden, um die Präsentation der Ergebnisse direkt vor Ort zu verfolgen. Sie blickten gebannt auf Tabellen und Balkendiagramme, die Schlag auf Schlag das Eintreffen der Ergebnisse aus immer neuen Wahlbezirken abbildeten. Das erste Ergebnis traf aus Eichen ein – und gab die Marschroute vor für alles, was da noch kommen sollte: 81 Prozent der Wähler stimmten hier mit „Nein“ – sprich: gegen das Anliegen der BI und für den Verkauf; nur knapp 19 Prozent mit „Ja“. So eindeutig war das Verhältnis in keinem anderem Wahlbezirk – die Richtung indes blieb überall gleich: Durchweg waren die Befürworter eines Verkaufs in der Mehrheit – die Ja-Fraktion konnte in keinem einzigen Bezirk die Mehrheit für sich verbuchen. Insgeamt vortierten 62 Prozent derjenigen, die ihre Stimme gaben, für Nein, 38 Prozent für Ja.

Foto: Votemanager

BI nicht überrascht

Er habe mit der Niederlage gerechnet, gab BI-Sprecher Michael Straub nach der Auszählung zu Protokoll. Angesichts dessen, wie die Diskussionen in den vergangenen Wochen geführt worden sei, sei dies zu befürchten gewesen. Von einer vorausschauenden Planung könne angesichts der Argumente und des Ergebnisses nicht die Rede sein: „Es wird kommen wie beim Ühlin-Areal: In zehn Jahren bedauern alle, dass man das Gebäude verkauft hat“, prognostiziert Straub. Gleichwohl gelte: „Die Angelegenheit ist entschieden.“ Abzuwarten sei , ob die Stadt das Gebäude auch tatsächlich zum geplanten Preis verkaufen könne, und: Ein scharfes Augenmerk werde man darauf haben, zu welchen Nutzungsbedingungen das Gebäude verkauft werden solle.

Harscher sieht sich bestätigt

Auch Bürgermeister Dirk Harscher zeigte sich vom Ergebnis nicht überrascht. Er bedankte sich sich bei den Bürgern für das eindeutige Ergebnis, das die Stadt im eingeschlagenen Kurs bestätigte: „Die Finanzen der Stadt sind eben kein Wunschkonzert.“ Wichtig sei das klare Ergebnis auch angesichts der Nickligkeiten, die die Diskussion zuletzt prägten. „Die Entscheidung ist eine gute Basis, um in aller Ruhe weiterzuplanen. Das wollen wir in aller Ruhe und ohne Hektik tun.“