Das Bürgerhaus Burgfelden wird derzeit saniert. Die Schäden, die beseitigt werden müssen, sind von unterschiedlicher Art, doch sind vor allem die Zimmerleute gefordert. Der Kostenrahmen von 150000 Euro konnte bisher eingehalten werden.
Bereits in seiner Januarsitzung war der Burgfelder Ortschaftsrat von Baubürgermeister Udo Hollauer über Natur und Umfang der Schäden sowie das weitere Vorgehen informiert worden. Die Bestandsaufnahme beruht auf den Ergebnissen von Untersuchungen, die in der zweiten Jahreshälfte 2022 über die Bühne gegangen waren. Die Bad Saulgauer Firma Pius Luib, Spezialistin für Restaurationsarbeiten im Zimmer- und Schreinerhandwerk, hatte das ganze Gebäude digital vermessen; dadurch , so der Baubürgermeister, sei erst so richtig klar geworden, „dass da beileibe nicht alles gerade und stimmig war“.
Spätestens mit der Vermessung hatte sich gezeigt, wo die Knackpunkte lagen. An der hölzernen Tragewerkkonstruktion des Dachgebälks waren die verzapften Kopfbänder teils abgefault, teils gar nicht erst so ausgeführt worden, wie es erforderlich gewesen wäre – bei einem Ökonomiegebäude hatte man es augenscheinlich nicht so genau genommen. Hinzu kamen durch den Holzbock verursachte Ritzschäden und frühere Reparaturen von eher provisorischem Charakter – an einigen Sparren der Dachkonstruktion waren Schäden notdürftig mit Brettern ausgebessert worden.
Eine Lücke im Giebel für das Bauholz
Aber auch die sichtbare Fachwerkkonstruktion des Gebäudes wies Schäden auf, die größten im unteren Bereich rechts neben der Eingangstür sowie am Nordgiebel. Die unteren Schwellenhölzer und andere tragende Holzwerkteile mussten ausgetauscht werden. Den Zuschlag erhielt die Zimmerei Schlude, die das günstigste Angebot gemacht hatte. Sie hat in den vergangenen Wochen die Innenarbeiten im Dachbereich ausgeführt und mittlerweile abgeschlossen. “Im Giebel Richtung Backhäusle mussten wir eine Lücke öffnen, damit das erforderliche Bauholz hingereicht werden konnte”, berichtet Bauleiter Viktor Schmidt vom städtischen Amt für Bauen und Service. Das sei nicht ganz wenig gewesen – an die vier Kubikmeter wurden im Dachbereich verarbeitet.
Zusätzliche Balken erhöhen die Sicherheit
Derzeit sind die Zimmerleute an der Fassade am Nordgiebel zu Gange. „Das alte und schadhafte Holz wird ausgestemmt oder zurückgeschnitten und durch neues Holz, auch Passhölzer, ersetzt“, erläutert Schmidt die Vorgehensweise. Um die Statik nicht zu gefährden, ist das ganze Bürgerhaus durch zusätzliche Balken gestützt und gesichert worden.
Als besonders marode hat sich der Schwellenbereich erwiesen; hier werden Eichenbalken verwendet, die besonders hart, haltbar und tragfähig sind. Im ersten und zweiten Stockwerkes kommt man auch mit Fichte zurecht. Natürlich sieht das neue Holz weniger ramponiert aus als das alte; es wird deshalb angebürstet oder mit einer Stahlwalze „unschön gemacht“, um ein einheitliches Bild zu bewahren.
Viktor Schmidt geht davon aus, dass die Zimmerarbeiten bis Ende nächster Woche abgeschlossen werden können – die Ferienwohnung im Bürgerhaus ist vom 21. April bis 9. Mai belegt. Die anschließende zweieinhalbwöchige Belegungslücke sollen dann die Maler nutzen.
Die Kosten betragen 150 000 Euro
Und die Kosten? Werden für die gesamte Maßnahme mit rund 150 000 Euro veranschlagt; 100 000 Euro sind im städtischen Haushalt 2023 eingestellt. „Bisher liegen wir im Rahmen“, versichert Schmidt. „Man kann von einer Punktlandung sprechen.“