Das Bauvorhaben der Bürgergenossenschaft Neuweiler am Wildbader Weg befindet sich auf der Zielgeraden. Ein kleiner Teil des Grundstücks wurde jetzt indes an die Gemeinde abgetreten – und das dürfte für alle nur Vorteile bringen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bürgergenossenschaft Neuweiler (BüGeno), Rainer Hanselmann, machte es in der jüngsten Versammlung kurz, als er die 60 Mitglieder im Sportheim Neuweiler begrüßte.
Diese nahmen erfreut seine fast bescheidene Aussage auf, man habe mit Finanzierung und Planung der vorgesehenen neuen Senioreneinrichtung am Wildbader Weg Fortschritte gemacht. Es folgte die wörtliche Feststellung: „Die Umsetzung unseres Bauvorhabens ist auf der Zielgeraden“.
Vorstandssprecherin Anita Burkhardt gab dann bekannt: Am 11. April um 11 Uhr wird der erste Spatenstich erfolgen. Eine kleine Feier dazu im „Goldenen Lamm“ wird der Zylinderchor des FC Neuweiler umrahmen.
Berichte Mit den anschließenden Berichten zeigten die durchweg ehrenamtlich wirkenden Verantwortlichen auf, dass man zurecht guter Dinge ist und der Baustart gewagt werden kann, ohne zum Wagnis zu werden.
Trotz der schon für Grundstück, Abschreibungen, Versicherungen und Geschäftsbetrieb anfallenden Aufwendungen weist die von Steuerberater Bernd Schanz erstellte Gewinn- und Verlustrechnung 2024 einen Überschuss von 4533,36 Euro aus. Dies bringt die Entwicklung mit sich, dass Geldanlagen wieder Zinsgewinne ermöglichen. Mit knapp 14 000 Euro hat sich dies im von Burkhardt vorgelegten Kostennachweis für das Geschäftsjahr 2024 niedergeschlagen.
Ende 2024 gehörten der BüGeno 180 Mitglieder an, die für 874 000 Euro Geschäftsanteile gezeichnet und einbezahlt hatten. Inzwischen sind drei weitere Genossenschaftler mit sieben 1000-Euro-Anteilen dazugekommen.
Die Bilanz mit einem Volumen von 976 596,19 Euro fand die Zustimmung der Generalversammlung und ihre Annahme erfolgte – wie alle Entscheidungen des Abends – einstimmig. Stephanie Rathmann leitete die im rollierenden System der Aufsichtsratsbesetzung notwendige einzige Wahl, die Rose Klink als Aufsichtsratsmitglied für weitere drei Jahre bestätigte. Gleich anschließend trat die wieder Gewählte mit der Vorstellung der Pläne in Aktion.
Wohngemeinschaft und Wohnungen Mit auf die Leinwand geworfenen Bauzeichnungen zeigte sie auf, wo die Tagespflege, also die „Herbstrose“, nach ihrem Umzug im Erdgeschoss vom Wildbader Weg her ihr neues Domizil mit einem Innenhof und der alten Linde beim Haus haben wird.
Im Obergeschoss entstehen zwölf Zimmer für eine Wohngemeinschaft. Das Dachgeschoss wird – wenn alles nach dem ehrgeizigen Zeitplan von Architekt Fritz Kempf abläuft – im nächsten Jahr drei zu erwerbende Eigentumswohnungen mit einer Wohnfläche von 43, 68 und 75 Quadratmetern geben.
Im Untergeschoss behält die BüGeno eine 53 Quadratmeter große Wohnung, die bei Interesse für Mitarbeiter zur Verfügung steht.
Gemeinde übernimmt Teil des Grundstücks – für Parkplätze An der Rathausgasse würden die Bauherren gerne der Gemeinde einen Streifen des Erbpacht-Geländes zum Rathaus hin abtreten.
Dort könnten auf Gemeindegrund etwa zehn Parkplätze angelegt und die von der Kommune angedachte Tiefgarage entbehrlich werden. Die Platzverhältnisse würden einen fast ebenen Zugang zum Hintereingang des Rathauses ermöglichen.
Konkret geht es dabei um einen Streifen von etwa 38,3 Metern Länge und rund 5,5 Metern Breite (insgesamt also knapp 211 Quadratmeter), der direkt ans Rathaus-Grundstück anschließt.
Für die Bürgergenossenschaft, so erklärte Burkhardt in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, sei das ein Gewinn, da diese mit dem Grundstücksteil nichts anfangen könne – es aber dennoch pflegen müsste. Die Gemeinde wiederum profitiere von den Stellflächen – zumal diese mit einem Zuschuss durch die Ortskernsanierung geschaffen werden könnten, ergänzte Bürgermeister Martin Buchwald.
Das Gremium musste nicht lange überzeugt werden und sprach sich dafür aus, den Grundstücksstreifen zu übernehmen.
Mit Blick auf das entstehende Seniorenzentrum sprach Dieter Seeger von einem „Projekt, das in Neuweiler gebraucht wird“. Buchwald nannte es „eine tolle Chance für die Gemeinde“. Und auch der Wechsel des Grundstück-Teils habe „nur Vorteile für alle“.
Lob und Dank Vergeben ist der Baugrubenaushub, was als Start des Vorhabens gilt und zur Sicherung der erhofften Zuschüsse geführt hat.
Schon in den nächsten Tagen werden die Ergebnisse der Ausschreibungen verschiedener Gewerke erwartet.
Mit kräftigem Beifall wurden Lob- und Dankesworte des Mitglieds Ramona Waidelich-Seeger „für die Kraft, das Engagement und Durchhaltevermögen“ unterstrichen, welche die durchweg ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte aufgebracht hätten.