Auch der immer noch nicht erfolgte Sanierungsbeginn der Grundschule wurde kritisiert. Foto: Herzog

Nicht nur das Thema Kindergarten brennt den Waldmössingern auf den Nägeln. Auch die Friedhofsatzung und die Schulhaussanierung wurden der Verwaltung aufs Brot geschmiert.

Schramberg-Waldmössingen - In der Einwohnerfragestunde der Ortschaftsratssitzung beschuldigte Bürger Wolfgang Hess Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, sie habe bei der Friedhofsdebatte um die neue Friedhofssatzung im Gemeinderat die Waldmössinger als Rosinenpicker bezeichnet. "Das kann man so nicht stehen lassen", rügte Hess. Auf dem Friedhof Waldmössingen werde ein Kostendeckungsgrad von circa 80 Prozent erreicht, in anderen Stadtteilen lediglich rund 60 Prozent. Aus diesem Grund hätten sich die Räte für die Beibehaltung der bisherigen Satzung eingesetzt, seien aber überstimmt worden.

"Jetzt werden wir zweimal abgestraft. Zum einen müssen wir bei Bestattungen deutlich höhere Gebühren bezahlen, zum anderen mit dieser abfälligen Äußerung", beschwerte sich Hess. Nach 50 Jahren Eingemeindung sei die Stadt nicht fähig, das Dach der Aussegnungshalle zu reparieren. Mittel für die Vordachhalle seien aus dem Haushaltsplan gestrichen worden, ohne die Ortschaftsräte zu informieren, legte Hess nach.

OB: "Falsch verstanden"

Da, verteidigte sich Eisenlohr, sei sie wohl falsch verstanden worden. Sie habe in erwähnter Sitzung für gleiche Friedhofsgebühren geworben und gesagt, es dürfe keine Rosinenpickerei geben, ohne dies auf einen Stadtteil zu beziehen. Bei der Leichenhalle werde behauptet, es regne rein. Der Fachbereich Hochbau habe allerdings die Dichtigkeit festgestellt. Die Stelle mit Salpeter an einer Wand werde entfernt.

Wenn künftig wieder eine Urnenwand benötigt werde, müsse sich der Ortschaftsrat nicht für die billigste Variante entscheiden, stellte das Stadtoberhaupt als "Ausgleich" in Aussicht.

Hess konterte. "Ich kenne mich im Bausektor aus. Das Dach kann nicht dicht sein. Salpeter ist immer eine Folge davon", sagte er und legte seinen Fokus auf die Schulsanierung. Dem von der Stadt vorgelegten Fahrplan nach hätte in den Osterferien begonnen werden sollen. "Sind da Ausschreibungen rausgegangen oder wurde wieder etwas verschoben?", wollte Hess wissen. Fachbereichsleiterin Petra Schmidtmann-Deniz räumte ein, den genauen Verfahrensstand nicht zu kennen. Es sei aber nichts verschoben worden.

Ausschreibungen sind vergeben

Ortschaftsrat Jürgen Moosmann erkundigte sich, ob es im Falle der erfolgten Ausschreibung Firmen gebe, die sofort anfangen könnten. "Da hätte ich schon gerne eine genaue Info in dieser Sitzung. Es kann nicht sein, dass man da immer nachfragen muss", tadelte Moosmann. Ratskollegin Annette Jauch erinnerte an einen Ratsbeschluss, wonach die Verwaltung quartalsweise Mitteilungen zu aktuellen Baumaßnahmen bekanntzugeben hat.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Hochbau-Abteilungsleiter Andreas Krause übrigens: "Die Ausschreibungen für die Gewerke Rohbau, Gerüst und Aufzug sind vergeben. Wir gehen davon aus, dass noch in diesem Monat mit der Baustelleneinrichtung begonnen wird. Die Ausschreibungsergebnisse der Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten werden derzeit geprüft und die Arbeiten zeitnah vergeben. Ausschreibungen zu weiteren Gewerken werden demnächst rausgehen."