Windräder stehen sowohl in Wildberg als auch in Herrenberg in der Diskussion. (Symbolbild) Foto: engel.ac - stock.adobe.com

Windräder – ja oder nein? Diese Frage spaltet die Gemüter. Auch in Wildberg ist ein Windpark geplant. Beim Nachbarn Herrenberg steht die Windkraft jetzt zur Wahl.

Calw, Gechingen und Wildberg möchten gemeinsam den Windpark „Lindenrain“ ins Leben rufen. Das stößt nicht bei jedem auf Gegenliebe und sorgte bereits für Diskussionen. In Wildberg würden der Windpark sowie weitere ausgewiesene Bereiche Grundstücke betreffen, die zu Gültlingen und Sulz gehören.

 

In der Nachbarstadt Herrenberg, die nur rund acht Kilometer von Sulz entfernt ist, sind ebenfalls Windräder geplant. Dort hat eine Bürgerinitiative mit einer Unterschriftenaktion nun erreicht, dass ein Bürgerentscheid über den geplanten Windpark an der Gemeindegrenze zu Jettingen stattfindet. 2114 Unterschriften – Herrenberg hat rund 34.000 Einwohner – für den Bürgerentscheid wurden eingereicht, im Februar stellte der Gemeinderat fest, dass das Bürgerbegehren zulässig ist.

Am 13. Juli stimmen die Herrenberger nun über die Frage ab: „Soll die Verpachtung kommunaler Waldflächen, die sich im Eigentum der Stadt Herrenberg befinden, an Windanlagenbetreiber/-investoren unterbleiben?“

„Ja“ für Ablehnung, „Nein“ für Zustimmung

Das bedeutet: Wer gegen die Windräder im Herrenberger Gebiet ist, stimmt mit „Ja“. Wer dafür ist, mit „Nein“. Die Stadt Herrenberg erklärte Anfang des Monats in einer Pressemitteilung, dass die Formulierung der Fragestellung sich an der Gemeindeordnung orientiere. Die schreibt vor, dass die Fragestellung konkret sein muss und mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden kann.

Am Ende entscheidet sich die Frage danach, welche Seite mehr Stimmen erreicht. Jedoch müssen zwanzig Prozent der Stimmberechtigten entweder für "Ja" oder zwanzig Prozent für "Nein" stimmen. Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist für die Stadt Herrenberg auf drei Jahre bindend.

Die Stadt Herrenberg verspricht sich von einem einzelnen Windrad jährliche Mindesteinnahme über die Pacht von 250.000 Euro, schrieb sie in einer Zusammenstellung der häufigsten Fragen. Das würde in Herrenberg 40 Kitaplätzen entsprechen oder die gesamte Unterstützung für Sportvereine.

In Herrenberg stehen sieben Windräder zur Diskussion, im Gebiet Lindenrain sind es fünf bis acht. Derzeit werden etwa noch rechtliche Rahmenbedingungen für den Windpark diskutiert. Bei sieben Windrädern im Gebiet LIndenrain soll genügend Strom für etwa 21.500 Haushalte produzieren. Zum Verhältnis: Wildberg hat rund 10.000 Einwohner, Calw rund 25.000 Einwohner und Gechingen rund 3700 Einwohner.

Der geplante Abstand der Anlagen (Luftlinie) beträgt zu Gültlingen rund zwei Kilometer. Stammheim ist mit rund einem Kilometer und Holzbronn mit 1,5 Kilometern näher am geplanten Gebiet.

Auch in Wildberg hat sich mittlerweile eine Initiative gegründet, die einen Bürgerentscheid gegen die Windräder herbeiführen möchte. Diese stellte sich erst vor rund zwei Wochen in der Wildberger Facebookgruppe „Du bist Wildberger, wenn...“ vor.

Die Stadt Herrenberg hat eine Infobroschüre auf ihrer Website eingestellt, die über das Projekt informieren soll. Für Wildberger, Calwer und Gechinger gibt es eine Infomesse zum Windpark Lindenrain. Diese ist am Montag, 7. Juli im Maria-von-Linden-Gymnasium in Calw-Stammheim.