"Älles isch’d für d’Katz" hieß das Motto des Bürgerballs 1986. Das Bild zeigt von links Hans Hengstler, Christa Hengstler, Andrea Hengstler (Kunz), Gabriele Hengstler (Schmeh) Roswitha Hengstler und Wolfgang Hengstler (die Eltern von Andrea und Gabriele). Foto: Archiv Reinhardt

Nach zwei Jahren ohne Bürgerball steht die Narrenzunft Deißlingen wieder in den Startlöchern. Am 11. Februar steigt der Traditionsball unter dem Motto "Uhni Plan – Älls spontan" wieder in der Deißlinger Mehrzweckhalle.

Deißlingen - Es wird also alles spontan sein an diesem Abend. Schon der Beginn des Programms wird wohl eine Herausforderung für alle Protagonisten, denn Saalöffnung ist um 19 Uhr und das eigentliche Programm "so gega halb Achti".

Bereits 1964 also vor 59 Jahren gab es einen Ball. Damals wurde das 40-jährige Jubiläum gefeiert. Grund genug etwas in der Vergangenheit zu kramen. Als es die Mehrzweckhalle und das Schulzentrum noch nicht gab wurde im "Gasthaus Ochsen", in dessen großen Saal, Fasnet gefeiert. Man traf sich dort und in den vielen Deißlinger Gaststätten, wie Linde, Engel, Lamm oder Blume.

Schon 1935 gab es einen Ball

Bereits 1935 soll es einen Bürgerball in Deißlingen gegeben haben, wie aus einer Annonce aus dem damaligen Amtsblatt, dem Deißlinger Anzeiger, hervorgeht. Seit 1972 gibt es die Bürgerbälle fortlaufend mit einem ersonnenen Motto. Um zum Bürgerball zu kommen, gab es natürlich auch "Eintrittskarten". Auf diesen Karten wurde dann glossiert, was an dem Ball so alles passieren könnte. Wie zum Beispiel 1995 bei "So oan Zirkus" – hier wurde gar ein Zirkuszelt entworfen, das aufklappbar war und die Speise- und Getränkekarte enthielt. 1977 wurde es bunt mit "Karneval in Rio". 1987 ging’s mit "Zvill Köch verderbad da Brei" in die närrische Endphase bei dem die damaligen Gemeinderäte kräftig durch den Kakao gezogen wurden.

Viele findige Narrenräte und Freunde der Narrenzunft waren an diesen Projekten beteiligt. Es ist schon einmalig wie in fast 60 Jahren fast jedes Jahre neue Eintrittskarten und vor allem neue Mottos für den Bürgerball erdacht und umgesetzt wurden. So wurde auch 1997 der Zerfall der "Bärenscheuer" als Leitgedanken für den Bürgerball umgesetzt. Mit "Hit so moarn So" wurde damals formuliert, dass gestern noch die Scheuer stand und heute zusammengebrochen war. Vor Corona wurde die Gemeinde Deißlingen aufs Korn mit dem neuen Hallenbau genommen. 2016 hieß es da kurz und bündig "Halle zu – Hage Muh" und das Jahr drauf "Zwei Johr Bau – des glaubt koa Sau". In diesen beiden Jahren musste der Bürgerball ins katholische Gemeindezentrum verlegt werden.

"Narrenkind" von Anfang an dabei

Das Programm wurde dann auch wegen der Platzsituation an zwei Abenden aufgeführt. Fast von Anfang an waren auch die "Narrenkind", die Hengstlers mit ihren Narrenstickli (Hans und Christa Hengstler und Wolfgang mit Roswitha Hengstler) dabei. Als diese dann aufhörten, traten Rainer und Gabriele Schmeh mit Sohn Felix sowie Drea Kunz mit Sarah und Celine in deren Fußstapfen.

Man darf heute schon gespannt sein, wen es in diesem Jahr wieder trifft und wer was mit seinem Handeln und Tun die Leute zum Lachen bringen wird. Auch die Narrenkinder sind wieder mit dabei, wenn es am 11. Februar heißt: "Uhni Plan – Älls spontan". Übrigens ist der Bürgerball bereits jetzt schon ausverkauft. Es besteht aber noch die Möglichkeit als Hageverwürger, Hannes oder Res, rein zu jucken. Es würde die Narrenzunft Deißlingen sehr freuen, wenn viele Hästräger den Bürgerball Eröffnen würden. Wie es schon 1998: "S’Eardli frei für d’Narrentei. Hage Muh!"