In Mühringen haben sich mehr als 50 Personen versammelt, um an die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes zu erinnern. Foto: Tischbein

Zum ersten Mal waren die Mühringer Bürger aufgefordert, auf die Brücke an der Eyach zu kommen, zu einem "Treffen gegen das Vergessen". Nicht vergessen werden soll der Hochwasserschutz für Mühringen.

Horb-Mühringen - Acht Jahre ist das große Hochwasser jetzt her. Seitdem ist der Hochwasserschutz Dauerthema im Ortschaftsrat. Die mehr als 50 Menschen, die am Montag auf die Brücke gekommen waren, zeigten damit, wie wichtig es ist, den Hochwasserschutz in Mühringen voranzutreiben. Sehr viele hätten sie angerufen und sich entschuldigt, dass sie nicht kommen können, weil sie in Urlaub sind, erzählte Ortsvorsteherin Monika Fuhl. Die Erinnerung an das große Hochwasser 2019 ist bei den Mühringer Bürgern noch sehr präsent und durch das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sehr aktuell. Eine Versicherung gegen Elementarschäden bei Hochwasser haben die meisten nicht. Die ist schwer zu bekommen oder nur mit hoher Selbstbeteiligung.

Auch Arnold Lacher vom ehemaligen Gasthaus Post, das direkt an der Eyach liegend schwer betroffen war, wurde damals die Versicherung gekündigt. "Wenn Gewitter oder Starkregen drohen. kann man nicht mehr ruhig schlafen", bestätigte sein Sohn. "Wir wollen niemanden anklagen", bekräftigte Monika Fuhl, sondern aufrufen, den Hochwasserschutz für Mühringen nicht zu vergessen.

Regelmäßige Treffen

Die Planung steht und vielleicht könnte man Einzelmaßnahmen vorab umsetzten oder eventuell beschleunigen, denn nach den Aufzeichnungen im Ortsarchiv könnte das nächste Jahrhunderthochwasser schon in zwei Jahren drohen. Um auf die Lage aufmerksam zu machen und immer wieder daran zu erinnern, will man sich künftig regelmäßig alle 14 Tage montags von 19 bis 19.15 Uhr auf der Brücke an der Eyach treffen.

Auch die Stadt Horb gibt eine Stellungnahme zum Bürgerprotest in Mühringen ab. Das Rathaus mit Oberbürgermeister Peter Rosenberger an der Spitze sehe sich Seite an Seite mit den Bürgerinnen und Bürgern von Mühringen im Kampf um einen besseren Hochwasserschutz. "Das Rathaus und die meisten Fraktionen im Gemeinderat, die alle in diesem Thema an einem Strang ziehen, hätten sich sicherlich auch gerne an die Seite der Bürgerinnen und Bürger gestellt, wenn sie davon Kenntnis gehabt hätten. Das gemeinsame Auftreten gegenüber dem Land Baden-Württemberg – welches für den Bereich Hochwasserschutz zuständig ist – wäre ein starkes Signal gewesen", schreibt die Verwaltung. Weil das Land den Mühringer Hochwasserschutz nicht prioritär gesehen habe, sei die Stadt Horb in Planungen eingestiegen, um das Thema zu beschleunigen. Über den Planungsstand seien die Ortsvorsteherin und der Ortschaftsrat informiert.