Bürger mit Zivilcourage zu ehren und ihre Erlebnisse mit Gesetzesbrechern öffentlich zu machen, das ist für das Polizeipräsidium Konstanz eine Herzensangelegenheit. Im Landratsamt bedankte man sich bei zwölf "Helden" aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis.
Schwarzwald-Baar-Kreis - Polizeivizepräsident Thomas Föhr und Landrat Sven Hinterseh lobten den "Sozialmut" der Frauen und Männer, die sich für Benachteiligte einsetzten, keine Ausreden und Gründe für ein Wegschauen suchten, sondern beherzt handelten.
Die "zivilen Helden" vereitelten in den vergangenen beiden Jahren Betrüge, Unfallfluchten und Einbrüche, halfen Menschen in Notlagen und gaben wertvolle Fundstücke ihrem Besitzer zurück.
Lieber 110 wählen
"Wir brauchen Sie, auch als Vorbilder", sagte Föhr, betonte aber, dass sich bei Rettungs- oder Vereitelungsversuchen niemand selbst in Gefahr bringen, sondern lieber die 110 wählen solle.
Einbrecher festgehalten
Daran hielt sich Adriatik Qorraj aus Triberg, Besitzer einer Autowerkstatt, in die eingebrochen wurde, allerdings nicht. Der mächtige Mann erkannte den Einbrecher wieder und hielt in bis zum Eintreffen der Polizei fest. Übrigens eine Maßnahme, die laut Gesetz jedem Bürger erlaubt sei, wie von Michael Ilg von der Abteilung Prävention im Polizeipräsidium nach der Laudatio zu erfahren war.
620 Euro gefunden
Bernhard Mauritz aus Schwenningen fand den Geldbeutel einer Kellnerin mit 620 Euro Inhalt und gab ihn auf dem Polizeirevier ab, das die Besitzerin dann ausfindig machte. Ramona Bihl, Gösta Assmann und Melanie Assmann-Akonidis riefen den Rettungsdienst, nachdem in Bad Dürrheim ein Lastwagenfahrer aufgrund einer Ohnmacht mitten auf einer Kreuzung stehengeblieben war.
Betrugsmasche vereitelt
Die beiden in St. Georgen tätigen Bankangestellten Helga Lehmann und Dunja Kellermann vereitelten zu Gunsten eines 81-Jährigen eine Betrugsmasche, und die Altenpflegerin Vera Wasinger hielt einen 80-Jährigen davon ab, Bearbeitungsgebühren für einen angeblichen Spielgewinn zu bezahlen.
Patient nicht erreichbar
Weil ein Patient zu Hause nicht erreichbar war, alarmierte die Arzthelferin Michelle Mandic die zentrale Leitstelle, die den völlig dehydrierten Mann zu Hause auffand und in die Klinik einliefern ließ. Martin und Nina Hauser verhinderten in Bräunlingen einen Suizid.
Einbrecher und Flüchtige überführt
Auch Benjamin Raabe, Annette Jaiser und Salvatore Gianni aus Donaueschingen sowie Sébastién Boué aus Villingen machten die Polizei auf Unfallflüchtige und Einbrecher aufmerksam und sorgten für deren Überführung.