Die Waldarbeiten in Rexingen stoßen auf Kritik. Foto: Kamphoff

Die Holzernte im Stadtwald Horb stößt auf Skepsis. Was die Forstexperten als notwendige Pflegemaßnahme bezeichnen, geht einigen Waldbesuchern zu weit. Am Mittwoch gibt es in einer öffentlichen Info-Veranstaltung Informationen dazu.

Horb - Die Stadt Horb teilt zu den Waldarbeiten mit: "Nachdem bis Ende Oktober Baumfällarbeiten im Stadtwald Horb notwendig waren, um Bäume zu ernten, die von Dürre und/oder Käferbefall betroffen waren, erfolgen aktuell und in den nächsten Wochen im Stadtwald Horb verschiedene sogenannte planmäßige Hiebe."

Das Ziel von planmäßigen Hieben sei es, die "Vitalität und Qualität der Bestände zu verbessern". Je nach Ausformung und Alter der Waldbestände gehe es hierbei entweder darum, den großen Bäumen Platz für eine gesunde Entwicklung ihrer Krone zu verschaffen oder den kleinen Bäumchen, die sich aus den Samen entwickelt haben, gerade so viel Licht zu verschaffen, dass sie wachsen können. "Diese gezielten Maßnahmen zur Entwicklung der Waldbestände waren schon immer wichtig, sie gewinnen aber in Zeiten des Klimawandels noch mehr an Bedeutung", argumentiert die Stadt.

Zehnjährige Planung

Grundlage für die planmäßigen Hiebe ist, wie der Name schon sagt, eine zehnjährige Planung. In dieser wird ausgehend vom Standort und der Baumartenzusammensetzung anhand der jährlichen Holzzuwächse festgelegt, wie viele und welche Bäume entnommen werden sollen. In Beständen, in denen Bäume bereits der Dürre oder dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind, wird die genutzte Holzmenge entsprechend reduziert.

Gearbeitet wurde in Betra im Bereich Berghalde und Alter Hau, in Dettingen im Bereich Lettenhalde, Degenau und Birkenwald (Prioberg), in Dießen im Bereich Haugenstein und Störkleweg (hier kann ab sofort Tannenreisig gesammelt werden) sowie in Rexingen im Bereich Finsterholz.

Weiterhin ist ein Hieb in Altheim im Bereich Doxbrunnen geplant. "Dieser Hieb erfolgt speziell aus Naturschutzgründen, um einen lichtdurchfluteten Waldrand zu gestalten, der wertvollen Lebensraum insbesondere für Vögel, Insekten und Blütenpflanzen bildet", so die Stadtverwaltung.

Kritik wird laut

In Teilen der Bürgerschaft stoßen die Arbeiten jedoch auf Ablehnung. Ein Leser aus Rexingen meldete sich mit der Frage zu Wort: "Gilt hier Profit vor Menschenverstand?!" Die Situation im Wald hielt er fotografisch fest, auf Bildern, die gefällte Bäume am Waldesrand zeigen.

Beim Kreisforstamt weiß man offenbar, dass Waldarbeiten vermehrt auf Kritik stoßen. Deshalb plant das Amt in den nächsten Monaten verschiedene Veranstaltungen, bei denen interessierte Bürgerinnen und Bürger am Beispiel von laufenden Hiebmaßnahmen darüber informiert werden, warum welche Bäume entnommen werden und was hierbei alles zu beachten ist (wir berichteten). Ebenso wird vorgestellt was mit den geernteten Bäumen geschieht, welche Rolle die Maßnahmen für den städtischen Forstbetrieb spielen und welche Aspekte bezüglich Klimaschutz hier ineinandergreifen.

Der Leser aus Rexingen hat die Ankündigung vernommen, findet es aber schade, dass die erste Veranstaltung nachmittags stattfindet, wenn die meisten Leute am Arbeiten sind.

Info-Veranstaltung

In Horb findet am Mittwoch, 24. November, um 14 Uhr in der aktuell laufenden Durchforstung in Rexingen im Finsterholz eine Veranstaltung statt, bei der sich interessierte Bürgerinnen und Bürger informieren können.

Hier besteht die Möglichkeit mit Förstern vor Ort die Maßnahme anzuschauen und zu besprechen. Aufgrund der Corona-Lage ist die Teilnehmerzahl für die Veranstaltung begrenzt. Es gilt die 2G-Regel. Anmeldungen können bei der Außenstelle des Kreisforstamtes per E-Mail an forst-horb@kreis-fds.de erfolgen. Der Treffpunkt ist vom laufenden Hiebfortschritt abhängig und wird den angemeldeten Teilnehmern rechtzeitig per Email mitgeteilt.