Die Zukunft der "Bühlerhöhe" ist weiter ungewiss. Foto: dpa

Nobelhotel fällt ein Jahr nach Kauf durch Kasachen in Dauerschlaf. Instandhaltung kostet monatlich 100.000 Euro.

Bühl - Wer hat hier nicht schon alles geschlafen und die klare Schwarzwaldluft genossen: Konrad Adenauer, Bill Clinton, Boris Becker, und, und, und. Die Liste der Kanzler, Könige, Stars und Sternchen, die im Nobelhotel "Bühlerhöhe" hoch über Baden-Baden waren, ist lang und prominent. Doch alles deutet darauf hin, dass die glorreichen Zeiten endgültig vorbei sind. Denn die Zukunft der "Bühlerhöhe", einst eines der weltweit renommiertesten Fünf-Sterne-Hotels, ist ungewisser denn je. Nach Informationen unserer Zeitung bleibt das Haus entgegen der Pläne bis auf Weiteres geschlossen.

"Die für Frühjahr 2015 geplante Wiedereröffnung ist nicht machbar", sagte der noch amtierende Hotel-Manager Reto Schumacher gestern unserer Zeitung. Ob und wann es eine Wiedereröffnung gibt, ist unklar. "Frühestens im Jahr 2016", sagte Schumacher.

Die "Bühlerhöhe" war im Zuge eines Insolvenzverfahrens Ende 2013 quasi über Nacht für rund 30 Millionen Euro an eine Investorengruppe aus Kasachstan verkauft worden. Nach Recherchen unserer Zeitung haben seit dem Verkauf des Hotels mit seinen 77 Zimmern und 13 Suiten aber keinerlei Sanierungsarbeiten stattgefunden.

Auch die lange Schließung kostet

"Der Russe kauft so etwas und sammelt Hotels wie andere Leute Briefmarken, ohne dass es ihn wirklich interessiert", sagt ein Insider der Immobilienszene. Unmittelbar nach dem Verkauf hatte es noch geheißen, die Kasachen wollten das Nobelhotel für 40 bis 50 Millionen Euro umbauen. Experten halten die Investitionssumme aber für zu gering und beziffern die Sanierungskosten wegen der langen Schließung inzwischen auf bis zu 80 Millionen Euro. "Das holt man mit dem Hotelbetrieb nicht so schnell wieder rein", sagen Branchenexperten. Wie es heißt, entstehen derzeit monatlich bis zu 100.000 Euro sogenannte Leerstandskosten, davon mehr als die Hälfte für Heizöl, um das Anwesen auf 770 Meter Höhe nicht ganz verwahrlosen zu lassen.