Die Geschichte der Barockkirche St. Maria in Unterdigisheim ist faszinierend, umfassend – und eigentlich kaum in einem Buch zu fassen. Herbert Schäfer, Werner Sauter und Roland Steidle ist es dennoch gelungen: In einem Festakt in der Festhalle stellten sie ihr Buch „300 Jahre Barockkirche St. Maria – Auszüge aus Kirchen- und Ortsgeschichte“ vor.
Zahlreiche Quellen hatten die Autoren des brandneuen Buches „300 Jahre Barockkirche St. Maria – Auszüge aus Kirchen- und Ortsgeschichte“ akribisch durchforstet. Dabei hatten sie festgestellt, dass ihre Erkenntnisse über die Geschichte der Kirche und die des Ortes in einem einzigen Buch kaum zu fassen sind. Jetzt haben Herbert Schäfer, Werner Sauter und Roland Steidle, die Autoren des Werkes, einen repräsentativen Querschnitt zusammengestellt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Rund 70 Personen hatten sich zum Festakt in der Festhalle Unterdigisheim eingefunden. Das mit Abbildungen von 41 historischen Urkunden, 220 Bildern, – darunter zahlreich alte Fotografien –, Grafiken und Plänen illustrierte Buch ist 300 Seiten stark geworden, statt der ursprünglich anvisierten 100. Auch die Anzahl der Drucke in der Erstauflage ist eine Hommage an das Jubiläumsjahr.
Mit viel Liebe zum Detail geschaffen
In einer eingängig erläuterten Präsentation wurde deutlich, wie viel Aufwand getrieben wurde, um mit dem Buch einem professionellen Anspruch gerecht zu werden. Viel Zeit wurde im Ehrenamt investiert, umfangreiches Wissen konzentriert und mit viel Liebe zum Detail bis zur fertigen Druckvorlage gebracht. Unterstützung fanden die Autoren bei den zahlreichen Helfern.
Bei diesen bedankten sich Sauter, Schäfer und Steidle namentlich im Rahmen der Vorstellung, insbesondere bei Carmen und Christian Butz alias „Skull-Design“ für Layout und Druck. Dank ernteten auch die Sponsoren; genannt wurde hierbei Bürgermeister Frank Schroft, stellvertretend für die Stadt Meßstetten.
Unterdigisheimer stemmen Sakralbau komplett alleine
Im Wechsel stellten Werner Sauter und Roland Steidle ausführlich die 19 Kapitel des Buches vor und gaben Kostproben von deren Inhalten. Auch die Aufwände um einige der Bilder wurden erläutert: So konnte beispielsweise das Kirchenfenster hinter dem Taufbecken der Kirche nicht direkt abfotografiert werden. Stattdessen wurde es in einer mehrstündigen Arbeit aus einzelnen Fotografien zusammengesetzt.
Andere Bilder wurden durch Kolorieren „modernisiert“. Die Gäste erfuhren etwas über den Erbauer der Kirche und über einige Besonderheiten der Innenausstattung.
Der Sakralbau wurde seinerzeit komplett von den Bewohnern Unterdigisheims gestemmt. Mehrfach wurde der Kirchturm saniert. 1962 wurde die Kirche, ursprünglich für 326 Seelen erbaut, für weitere 300 Gläubige erweitert – wieder zu einem großen Teil mitfinanziert von den Bewohnern des Ortes. Entscheidenden Anteil am heutigen Erscheinungsbild hatte zu dieser Zeit Pfarrer Hau.
Schon vor 3400 Jahren war der Ort besiedelt
Sehr interessante Informationen erhielten die Gäste auch über die wechselvolle Geschichte des Ortes selbst, der 768 nach Christus erstmals urkundlich erwähnt, aber schon vor rund 3400 Jahren besiedelt war. Das ist sicher belegt durch archäologische Funde. Wesentliche davon wurden zwischen August 2020 und Oktober 2022 von den beiden ehrenamtlichen Archäologen Wilfried Schübel und Jörg Berbalk gesichert.
Sie arbeiten im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Einige Exemplare aus elf Menschheitsepochen waren nun im Saal zu begutachten, fachmännisch erklärt von Wilfried Schübel, der im Rosenfelder Stadtteil Täbingen wohnt.