Christoph Ransmayr ist einer der großen Reisenden der Gegenwartsliteratur. Sein neues Buch „Egal wohin, Baby“ führt in brillanten erzählerischen Schnappschüssen bis ans Ende der Welt und wieder zurück.
Reisende lassen sich nur allzu gerne von den erhabenen Schönheiten der Ferne betören und verlieren dabei leicht das Hinterland geschichtlichen Schreckens aus den Augen, das der touristische Schauwert ihrer Sehnsucht verstellt. Bei dem österreichischen Schriftsteller und Reisenden Christoph Ransmayr ist das nicht so: Er verbindet auf seinen Wegen das träumende Staunen über die Wunder der Welt mit dem Moment des Erwachens, ausgelöst durch die Spuren von Massakern, kolonialen Verbrechen oder gewaltigen Naturkatastrophen, die sich in Landschaften eingegraben haben und vom Vergessen überwuchert werden.