Das Regal mit der Fantasy-Literatur nimmt in der Sulzer Buchlese viel Raum ein. Foto: Schneider

Einen Ansturm junger Leser hat die Buchmesse in Leipzig erlebt. Svenja Schneider von der Buchlese erklärt, was die Heranwachsenden an Fantasy und Co. begeistert und welche spannenden Lesetipps man sich nicht entgehen lassen sollte.

Nach der Leipziger Buchmesse sind sich die Kommentatoren einig: Das Buch ist nicht tot.

 

Mit 296 000 Besuchern stellte das Lese-Spektakel in Sachsen einen neuen Rekord auf – so waren gut 13 000 Menschen mehr bei dem Event als 2024.

Wie schlägt sich der Hype ums Buch denn in Sulz nieder? Erlebt die“ Buchlese“ am Marktplatz deswegen auch einen neuen Run auf ihre Produkte?

Große Nachfrage bei Fantasy

„Bei uns ist eigentlich immer – unabhängig von Messeveranstaltungen oder Jahreszeiten – viel los“, winkt Svenja Schneider ab. Aber was auch in Sulz zu spüren sei, ist die große Nachfrage von jüngeren Lesern – in der Fachwelt die Kategorie „Young Adult“.

Besonders große Nachfrage herrsche da im Fantasybereich, etwa mit „Onyx Storm“, dem dritten Band der Flammengeküsst-Reihe von Rebecca Yarros über das Königreich Navarre und seine Drachenreiter.

Abenteuer aus Ilya

Aber auch das Interesse an „Wisteria“, dem dritten Teil der Belladonna-Reihe von Adalyn Grace sei ungebrochen. Denn hier eröffnet sich eine Welt aus Gothic Fantasy, Krimi und einem Hauch dunkler Romantik.

Ein weiteres Buch aus dem Genre, das fast ständig über den Ladentisch gehe, sei „Powerful“, eine Novelle von Lauren Roberts zur Powerless-Triologie um das Königreich Ilya und die dortigen Säuberungsspiele.

Es gibt packende Thriller

Woher die große Begeisterung für die Bücher komme? „Sie sind einfach toll geschrieben“, ist Schneider überzeugt. Was auch helfe, seien die Buchvorstellungen auf Tiktok – also „Booktok.

Doch nicht nur die Fans von Fantasy kommen auf ihre Kosten. Wer einen spannenden Thriller zur Hand nehmen möchte, für den empfiehlt Schneider „Die Kollegin“ von Freida McFadden, wo es um eine ganz besondere Buchhalterin geht. „McFadden bringt aber noch ein weiteres Buch heraus“, macht sie Lust auf mehr.

Vampire, Intrigen, Alchemie

Auf Deutsch erschienen ist der Roman „Nicht länger ein Mensch“ des japanischen Schriftstellers Osamu Dazai, in dessen Roman es um eine jungen Seele auf der glücklosen Suche nach Orientierung und Halt geht.

Und Marcus Heitz hat mit „Die Schwarze Königin“ den ersten Band einer Saga rund um Vampire, Intrigen, Alchemie und Freundschaft vorgelegt.

Neues aus dem Norden

Für jünger Leser sieht sie in „Wanda“ von Annika Scheffel eine interessante Lektüre. Dort geht es um ein Mädchen, das genug vom Leben in Heimen und Pflegefamilien hat und sich in einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Außenseitern eine neues Gemeinschaft aufbauen will.

Gastland in Leipzig war übrigens Norwegen – laut Schneider die richtige Wahl. „Krimis aus Skandinavien kommen wirklich gut an“, verrät sie. Auch wenn sie gerade nicht das Land von Kronprinz Haakon und Mette-Marit, sondern eher das literarische Produkt einer kleineren Insel vor sich im Bücherregal im Blick hat.

Es kommt noch Vieles

So sei der isländische Krimi-Autor Satu Rämö mit seiner Hildur-Reihe eine Größe – ebenso wie die Schriftstellerin, „deren Namen niemand aussprechen kann“. Gemeint ist die Isländerin Yrsa Sigurðardóttir, die neben Krimis und Thriller auf Kinderbücher veröffentlicht hat.

In der Buchlese wolle man in diesem Jahr wieder einen großen Manga-Day auf die Beine stellen, heißt es. Doch seien die genauen Planungen zu „One Piece“, „Fullmetal Alchemist“ oder die „Tagebücher der Apothekerin“ noch nicht abgeschlossen, sagt Schneider.