Der in Dobel lebende Manuel Zahn mit seinem im Januar 2025 erschienenen Buch. Foto: Gegenheimer

Manuel Zahn aus Dobel hat nach akribischen Recherchen ein Buch über Laokoon herausgebracht. Auch die Fotos sind größtenteils von ihm.

Laokoon? Sicher nicht jedem ist der Priester aus der griechischen Mythologie ein Begriff. Der in Dobel lebende Manuel Zahn kennt ihn umso besser. Laokoon fasziniert und begleitet ihn quasi sein ganzes Leben. Nicht nur die Sage, sondern auch die gleichnamige Marmorgruppe samt ihrer Entstehungsgeschichte und ebenso die Stadt, in der sie steht – die Ewige, Rom.

 

Nach mehr als 50 Jahren tiefen Eintauchens, nach akribischen Recherchen und immer neuen Erkenntnissen, hat Zahn befunden: „Jetzt ist Redaktionsschluss, jetzt soll das in die Öffentlichkeit.“ Und hat ein Buch über Laokoon herausgebracht.

Es gibt eine Überarbeitung

Selbst die Fotos sind größtenteils von Zahn, der Fotografie ebenfalls mit Leidenschaft betreibt. Das Layout übernahm Enkel Moritz Zahn.

Zuerst auf eigene Kosten gedruckt, gab es im Nachgang so viele ergänzende Anmerkungen „von Leuten, die etwas davon verstehen!“, dass für die Verlagsausgabe eine Überarbeitung hermusste.

„Stellen Sie sich einen Angler vor. Stundenlang sitzt er unbeweglich am Weiher und wartet. Sein Beweggrund? Die Faszination für etwas. So ist es mir mit Laokoon ergangen.“ Zahn, der Chemiker, der Naturwissenschaftler, war mit 17 Jahren erstmals in Rom. Und dann immer wieder. Einschließlich vielfachen Besuchs des Kunstwerkes in den Vatikanischen Museen.

2000 Jahre alte Marmorgruppe

In seinem reich bebilderten Band beschreibt Zahn ausführlich die Skulptur selbst sowie kenntnis- und detailreich ihre von glücklichen Umständen begünstigte Entdeckung im Jahr 1506. Er zeigt dem Leser die Geschichte um die etwa 2000 Jahre alte Marmorgruppe von Laokoon und seinen Söhnen. Sowie den Einfluss des Kunstwerks auf die bildende Kunst und Kunsttheorie in den folgenden Jahrhunderten – von Michelangelo bis Goethe.

Der Autor „macht sich auf die spannende Suche nach den Fakten“, geht auf die variierenden Darstellungen der Person des Priesters in der Sage ein, auf Homer, bei dem zwar der Untergang Trojas, jedoch nicht Laokoon selbst zu finden ist. Vielmehr habe es Jahrhunderte länger gedauert, bis mit Vergil ein römischer Dichter aus der Zeit von Kaiser Augustus die alten Mythen aufgriff und Laokoon ins Spiel brachte. In seinem Epos über den Helden Aeneas. Mehr dazu im Buch.

Fünf-Tage-Rom-Ausflug

Zahns eigene Faszination für den trojanischen Priester ist ungebrochen. „Vielleicht“, erhofft er sich, „springt ja ein Funke über beim einen oder anderen Leser“. Seinen Kindern und Enkeln hat er dies großteils vermittelt: „Wenn eines 16 Jahre alt wird, nehme ich es mit auf einen Fünf-Tage-Rom-Ausflug. Mit entsprechender Vorbereitung auf Laokoon!“

„Laokoon – Eine Entdeckungsreise durch die Jahrhunderte“, erschienen im Michael Imhof Verlag, Preis: 34,95 Euro.