Die Spielbanken legen deutlich zu. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Corona hat den Spielbanken in Deutschland ordentlich zugesetzt. Hinzu kommt die Konkurrenz im Internet. Bereits 2022 schüttelten sie die Pandemie-Folgen ab. Nun legten sie trotz Inflation weiter zu.

Die staatlich-konzessionierten Spielbanken in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Besucher angezogen und Geld eingenommen. Mehr als 6,8 Millionen Besucherinnen und Besucher sorgten 2023 an Automaten und Tischen für ein Plus beim Bruttospielertrag von rund 20 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro, wie der Deutsche Spielbankenverband (DSBV) am Freitag in Baden-Baden mitteilte. 

 

Der Bruttospielertrag gibt die Differenz zwischen den Einsätzen und den Gewinnen der Spielerinnen und Spieler an und ist die zentrale Umsatzgröße der Branche. 2022 waren rund 5,5 Millionen Besucherinnen und Besucher in die Casinos gekommen.

Mehr als die Hälfte des Branchenumsatzes entfiel auf die von dem Verband vertretenen Spielbanken. Das sind vor allem öffentlich-rechtliche Casinos wie das in Baden-Baden. Diese erreichten 2023 einen Bruttospielertrag von rund 685 Millionen Euro. Das war ein Viertel mehr als 2022. Die DSBV-Spielbanken besuchten im vergangenen Jahr rund 3,5 Millionen Menschen (plus 26,4 Prozent). 

30 Standorte in sieben Bundesländern

DSBV-Präsidentin Kerstin Kosanke teilte mit: „Das Ergebnis ist umso erfreulicher, als dass es in einem hoch kompetitiven und immer stärker werdenden Wettbewerb erreicht wurde.“ Die staatlich-konzessionierten Institutionen erreichte die ihnen vom Gesetzgeber zugewiesene Zielgruppe und erfüllten so den Auftrag, Glücksspiel zu kanalisieren und legale Angebote zu unterbreiten. Auch der Online-Konkurrenz könne man Paroli bieten. 

Der Verband repräsentiert demnach sieben staatlich konzessionierte Spielbankunternehmen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Diese haben 30 Standorten in sieben Bundesländern. Zudem vertritt er die Spielbanken in Nordrhein-Westfalen mit vier Standorten. Diese waren ursprünglich öffentlich-rechtlich organisiert, wurden jedoch 2021 privatisiert. Daneben gibt es weitere staatlich-konzessionierte Spielbanken, die privat geführt werden und nicht dem Verband angehören.