Ein Gericht in London hat einen 19-Jährigen wegen der Ermordung zweier Schwestern schuldig gesprochen. Der Täter suchte die Opfer wahllos aus, um sie „Satan“ als Opfer zu bringen – im Gegenzug für einen Millionengewinn im Lotto (Symbolfoto: Beamte des britischen Metropolitan Police Service). Foto: Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Ein junger Mann unterschreibt mit seinem Blut einen Vertrag mit dem Teufel. Der Pakt: Alle sechs Monate will er sechs Frauen töten. Nach dem Mord an zwei Schwestern wird er festgenommen. Jetzt hat ihn ein Gericht London schuldig gesprochen.

London - In einem aufsehenerregenden Fall um die Ermordung zweier Schwestern in London hat ein britisches Gericht einen 19-Jährigen schuldig gesprochen. Danyal H. habe die Frauen im Alter von 46 und 27 Jahren erstochen, um einen „Pakt mit dem Teufel“ zu erfüllen, urteilte der Gerichtshof Old Bailey am Dienstag.

Demnach suchte er die Opfer wahllos aus und wollte sie „Satan“ als Opfer darbringen. Bei dem 19-Jährigen war ein „Vertrag“ gefunden worden, den er mit seinem eigenen Blut unterschrieb und in dem er alle sechs Monate die Ermordung von sechs Frauen verspricht – im Gegenzug für einen Millionengewinn im Lotto.

Selfies geknipst – da kam der Mörder

Das Strafmaß soll am 22. September verkündet werden. Die Verteidigung machte keine psychischen oder gesundheitlichen Probleme geltend.

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Die Tat im Londoner Fryent Country Park am 6. Juni 2020 hatte für Aufsehen und Empörung gesorgt. Die Frauen hatten den Geburtstag der Älteren gefeiert und Dutzende Selfies geknipst. Auf dem letzten ist zu sehen, wie sie überrascht in eine Richtung schauen. In diesem Moment erblickten sie nach Einschätzung der Ermittler ihren Mörder.

Die Leichen der beiden Frauen wurden erst nach mehr als einem Tag vom Freund der jüngeren Schwester gefunden. Ermittelt wird noch gegen zwei Polizisten, die den Tatort bewachten. Sie hatten unerlaubt Fotos der Opfer gemacht und in Chatgruppen geteilt.

Wer ist der Teufel?

In vielen Religionen ist der Teufel ein eigenständiges, übernatürliches Wesen. Im Christentum und im Islam ist er die Personifizierung des Bösen, der Fürst der Finsternis, die Quelle aller Niedertracht und alles Schlechten. Ein Wesen, das als Engel mit schwarzen Flügeln oder als Junker mit Pferdefuß in Erscheinung tritt. Im Buddhismus heißt er „Mara“ oder „Devadatta“ und ist ein Dämonenwesens.

Nach christlicher Tradition ist auch Satans Macht begrenzt, denn er ist bloß ein Geschöpf. Ein mächtiger Engel zwar, aber gefallen und hinabgestürzt in das Reich der Finsternis, weil er sich gegen Gott auflehnte und deshalb von ihm verstoßen wurde.

Ständig strebt er danach das Reich Gottes, dessen Kommen Jesus von Nazareth angekündigt hat, zu verhindern. Doch auch wenn sein boshaftes Tun die Welt in Chaos und Unfrieden stürzt, kann er die Heilsgeschichte nicht aufhalten.

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Die Hölle – ein Zustand und kein Ort

In der Bibel ist die Hölle das finstere Reich des Teufels und der von Gott getrennten Toten, der Ort des endzeitlichen Strafgerichts, wo die Menschen für ihre Sünden ewig büßen müssen. Was über Jahrhunderte Allgemeingut der christlichen Kirchen, wird heute von der modernen Theologie verneint. Sie hat die Hölle in das Reich der Fabeln und Legenden verlegt.

Die Hölle ist kein Ort, sondern ein Zustand der absoluten Ferne Gottes, des totalen Von-Gott-Verlassenseins. Es gibt keine Topografie der Unterwelt wie etwa den „Hades“ in der griechischen Mythologie.

Die heutige Theologie erklärt die Verdammnis zu einer „Existenzform des Menschen . . . in der er unter dem Schmerz leidet, auf Gott verzichten zu müssen“. Die Katholische Kirche definiert Hölle als „Reinigungszustand“. Papst Johannes Paul II. (1920–2005) betont: „Die Hölle meint nicht so sehr einen bestimmten Ort, sondern vielmehr die Situation dessen, der sich frei und endgültig von Gott entfernt hat.“