In den Lahrer Jagdbezirken ist seit langem eine zunehmende Wilderei durch freilaufende Hunde zu beobachten. Die Stadt wirbt um ein möglichst konfliktfreies Nebeneinander.
Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Brut- und Setzzeit begonnen hat: Viele Vogelarten starten mit der Brut, zahlreiche Wildtiere bekommen ihren Nachwuchs. Die Brutnester und Gelege befinden sich oftmals an Wald- und Wegerändern und auch auf Grünflächen und Wiesen. Wichtig für das Überleben der Jungtiere ist, dass die Waldbesucher – ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ob mit oder ohne Hund – sowie ihre vierbeinigen Begleiter sich an die vorhandenen Wald- und Feldwege halten, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung.
Schon seit geraumer Zeit berichten die Jagdpächter in den Lahrer Jagdbezirken zunehmend über Wilderei durch freilaufende Hunde. Bissspuren an jämmerlich verendeten Tieren zeugen laut Verwaltung von entsprechenden Angriffen. Insbesondere wenn mehrere Hunde ein Reh oder ein Kitz aufspüren, hetzen sie es demnach zu Tode und verbeißen sich in Keule, Hals und Bauch. Oft kommt es auch zu Unfällen, bei denen sich das flüchtende Wild in Zäunen verfängt und teilweise schwere oder gar tödliche Verletzungen davonträgt, heißt es weiter.
Da der natürliche Jagdtrieb der Hunde nicht vollständig abgestellt werden kann, hilft auf dem täglichen Spaziergang oft nur das Anleinen, falls das Tier nicht zuverlässig im unmittelbaren Einwirkungsbereich der Halter bleibt. Die Stadtverwaltung und die Jagdpächter bitten die Hundehalter daher nochmals, ihre Hunde kontrolliert zu führen, damit die Freizeitnutzung, die Waldbewirtschaftung sowie die Hege und Pflege der Jagdbezirke möglichst konfliktfrei nebeneinander bestehen können.
Der Wald erfüllt wichtigeökologische Funktionen
Gefährdet wird laut der städtischen Mitteilung auch das Niederwild – das sind beispielsweise Hase, Wildkaninchen sowie bodenbrütende Vögel wie Fasan, Rebhuhn oder Waldschnepfe – und insbesondere der Nachwuchs dieser Tiere, wenn die vorgegebenen Wald- und Feldwege verlassen werden.
Vor allem im Frühjahr sind die teilweise stark gefährdeten Arten angewiesen auf Flächen, die weder von Waldbesuchern noch von Haustieren betreten und auch nicht aufgrund von Fahrrad-, Wander- oder Geocaching-Touren gestört werden.
In den deutschen Wäldern gilt grundsätzlich ein freies Betretungsrecht. Der Wald erfüllt wichtige ökologische Funktionen, insbesondere als Lebensraum für Wildtiere, dient aber auch der Gewinnung von Holz als Rohstoff durch die Forstwirtschaft und ist Erholungsraum für Wanderer, Jogger, Fahrradfahrer und sonstige Hobbytreibende. „Da der Wald also von vielen genutzt wird, sind gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme unabdingbar“, heißt es in der städtischen Mitteilung. Diese eindringliche Bitte richte die Stadt an alle, die die Wälder nachhaltig erhalten wollen.
Einsicht fehlt oft
Die Jagdpächter berichten, dass sie immer wieder Passanten, die auf Spaziergängen ihre Hunde nicht angeleint führen, auf die Problematiken hinweisen. Allerdings bekommen sie von diesen zumeist Unverständnis entgegengebracht, wie die Stadt mitteilt.