Zwei Wanderer kühlen sich im Wassertretbecken des Löwenbrunnens ab. Foto: Breitenreuter

Im Freudenstädter Teuchelwald flanierten in der Blütezeit der großen Luxushotels gerne die Gäste und suchten Erholung. Aus dieser Zeit stammt auch der Löwenbrunnen, der tief im Wald liegt und eine Wassertretanlage speist.

Freudenstadt - Es ist eine Anlage mit einer kleinen Hütte, einem in Stein gehauenen Löwenkopf, aus dem Wasser sprudelt und dem Wassertretbecken, das von Sandsteinplatten umgeben ist. Dieses idyllische Kleinod wird ganz gerne von Wanderern besucht. Außerdem spielt im neuesten Krimi von Autor Bernd Leix der Mord am Freudenstädter Kripochef, der in dem Kneippbecken gefunden wird, am Löwenbrunnen.

Die Anlage ist etwas in die Jahre gekommen. Deshalb sind Björn Waidelich, Leiter der Abteilung Stadtwald bei der Stadt Freudenstadt, auch schon Beschwerden zu Ohren gekommen, unter anderem über den zunehmenden Moosbewuchs.

"Wir machen uns Gedanken, was wir am Löwenbrunnen tun wollen", sagt Waidelich auf Anfrage unserer Zeitung. Die Sandsteinplatten seien recht rutschig, wenn sie feucht sind, die Zuleitung sei vermutlich nicht in Ordnung und müsse ausgetauscht werden. Das Wasser für die Kneippanlage kommt aus einer Quelle, die laut Waidelich rund 30 Meter hinter der dortigen Hütte liegt. Im Kneippbecken sei vermutlich auch mal ein Ausguss für das Wasser gewesen, der abhanden gekommen sei. Eventuell müsse auch das Geländer instandgesetzt werden. Björn Waidelich weiß, dass an der Anlage lange nichts gemacht wurde. "Die ganz normale Instandhaltung eben", sagt er. Doch jetzt müsse man sich überlegen, wie die Kneippanlage saniert werden kann. "Es gibt schon die Idee, vielleicht etwas mit unseren Auszubildenden zu machen", so der Forstfachmann. Von einem Landschaftsgärtner habe man sich außerdem bereits einen Kostenvoranschlag erstellen lassen.

Auch Schlaglöcher wurden geflickt

Das Ensemble sei "sehr historisch", das zeige schon der aus Stein gehauene Löwenkopf, so Waidelich. Im Teuchelwald gebe es noch weitere Brunnen – neben dem Löwenbrunnen auch den Olgabrunnen und den Drachenbrunnen. Sie seien wohl alle in der Zeit aufgebaut worden, in der die großen Hotels wie Waldeck, Waldlust oder Palmenwald ihre Blütezeit hatten. In dieser Zeit sei auch der Plenterwald entstanden. Björn Waidelich hat keinen Zweifel daran, dass der Stadtwald auch heute für Freudenstadt eine wichtige Erholungsfunktion hat. Aus diesem Grund seien kürzlich auch die Schlaglöcher auf den Wegen in Richtung Agnesruhe und an der äußeren Riviera beseitigt worden.

Durch Arbeiten für die Breitbandversorgung des Stadtteils Zwieselberg seien Waldwege zum Teil in Mitleidenschaft gezogen worden, zum Beispiel am Waldcafé. Doch die Schäden würden beseitigt, verspricht Waidelich. Eine weitere Aufgabe für die Mitarbeiter des Stadtwalds ist in absehbarer Zeit laut Waidelich die Instandhaltung des Pfads, zwischen dem Waldcafé und dem Rippoldsauer Fußweg, der teilweise auch von den Gästen des dortigen Baumhauses genutzt wird. Dort gehe es vor allem darum, die teilweise fehlenden Holzgeländer zu ersetzen.