An der Musizierstunde in der Bruderhaus-Diakonie beteiligten sich diesmal auch zwei Mädchen und ein Junge des Kinderferienprogramms. Foto: Köncke

Abwechslung: Zwei Mädchen und ein Junge besuchen im Rahmen des Ferienprogramms die Bewohner des Altensteiger Bruderhauses

Jeden Dienstag findet in der Altensteiger Bruderhaus-Diakonie eine Musizierstunde für Heimbewohner statt – dieses Mal mit Verstärkung. Zwei Mädchen und ein Junge sangen fröhliche Lieder mit.

Jeden Dienstag findet in der Altensteiger Bruderhaus-Diakonie eine Musizierstunde für Heimbewohner statt – dieses Mal mit Verstärkung. Zwei Mädchen und ein Junge nahmen Orff’sche Instrumente zur Hand und sangen zur Gitarrenbegleitung fröhliche Lieder mit. Ihre Eltern hatten sie für das Kinderferienprogramm angemeldet.

Jeden Dienstag findet in der Altensteiger Bruderhaus-Diakonie eine Musizierstunde für Heimbewohner statt – dieses Mal mit Verstärkung. Zwei Mädchen und ein Junge sangen fröhliche Lieder mit.

Altensteig. Empfangen wurden Celina (9) und Marlon (6) aus Altensteig sowie Norelle (8) aus Walddorf in der Behinderteneinrichtung von den Betreuerinnen Bettina Zens und Sybille Hafner. Sie überreichten ihnen und den Heimbewohnern im Veranstaltungsraum Rasseln, Klangstäbe, Triangeln, Casabas und andere, elementare Instrumente. Bettina Zens griff zur Gitarre, und gemeinsam sang man das Begrüßungslied "Hallo ihr im Kreis. Sind alle da? Wir machen Musik, das ist ja klar". Jeder wurde auf diese Weise mit der Nennung des Vornamens willkommen geheißen.

Zur Musikstunde gehörten Bewegungslieder. Bei "Habe eine Tante in Marokko" wurde der Refrain immer weiter ausgedehnt, man musste auf dem Stuhl hin und her hopsen, auf Kommando aufstehen, in die Hände klatschen, ein fröhliches und danach ein trauriges Gesicht machen. Einen Teilnehmer hielt es nicht mehr auf seinem Platz, er tanzte durch den Raum. Eine 87-Jährige blieb lieber auf dem Stuhl sitzen, schwang mit der rechten Hand die Rassel hin und her und machte ein freundliches Gesicht. "Das ist unsere älteste Heimbewohnerin", sagte Sybille Hafner und fügte hinzu: "Manche sind aber erst Mitte 20."

Im Anschluss wurde noch gebastelt. Dass Bettina Zens die musikalische Begleitung übernommen hatte, war eine Ausnahme. Sobald Johannes Spyrka aus dem Urlaub zurückkehrt, holt er wieder sein Akkordeon hervor. Der Förderkreis der Altensteiger Musikschule unterstützt die soziale Einrichtung, damit der Musiklehrer bezahlt werden kann. Spyrka hatte extra einen Fortbildungskurs in Reutlingen absolviert, um Menschen mit geistigen und körperlichen Defiziten anleiten zu können. Sie zu stärken und ihr Leben zu bereichern sei wichtig, betonte Spyrka bei der Übergabe eines Schecks vom Förderkreis in Höhe von 500 Euro.

Das Unterstützungszentrum – so der offizielle Name der sozialen Einrichtung – wurde im Oktober 2017 in der Altensteiger Bahnhofstraße 22 eröffnet. Untergebracht und betreut werden in dem modernen, zweistöckigen Neubau 24 Menschen mit geistigen und psychischen Defiziten in drei Wohngruppen. Jedes Stockwerk verfügt über acht Einzelzimmer, dazu kommen jeweils Gemeinschafts- und Wirtschaftsräume. Im Erdgeschoss wurde Platz geschaffen für den Förder- und Betreuungsbereich. Drei Bewohner werden zurzeit morgens für eine Tätigkeit in gemeinnützigen Werkstätten abgeholt, die anderen bleiben im Haus. Für sie wird ein Beschäftigungsprogramm mit Basteln, Vorlesen, Spielen und gemeinsamem Musizierstunden organisiert.