Mit Ministranten aus allen vier Gemeinden der katholischen Seelsorgeeinheit Heuberg zogen Pfarrer Safi Powath und Pfarradministrator Hans-Joachim Fogl (von rechts) am Tag der Seelsorgeeinheit in die Kirche Nikolaus von Flüe ein. Foto: Lebherz

Die ganze Seelsorgeeinheit Heuberg war auf den Beinen beim Patrozinium in der Kirche Nikolaus von Flüe. Beim Einzug erlebten die Besucher eine kleine Schrecksekunde. Mit Glosse

Meßstetten - Ihr Patroziniumin der Kirche St. Nikolaus von Flüe hat die katholische Kirchengemeinde Meßstetten zum ersten Mal mit Pfarrer Safi Powath gefeiert – zusammen mit dem Tag der Seelsorgeeinheit Heuberg.

Schon der Einzug in die Kirche zum Gottesdienst, den Pfarradministrator Hans-Joachim Fogl und Pfarrer Safi gemeinsam zelebrierten, symbolisierte die Besonderheit des Tages, waren doch Ministranten aus allen vier Gemeinden der Seelsorgeeinheit dabei. Die große Schar der Gottesdienstbesucher sang kräftig mit bei den Liedern, die eine Abordnung des Musikvereins Meßstetten im Wechsel mit der Organistin begleitete.

Der Friedensheilige ist heute noch Vorbild

Pfarrer Safi ging in seiner Predigt auf das Leben und Wirken des Heiligen Nikolaus von Flüe ein. Denn gerade in unruhigen Zeiten, in denen Frieden mehr denn je bewahrt und geschätzt werden müsse, sei es wichtig, Vorbilder wie Bruder Klaus zu haben, der in der Schweiz auch "Friedensheiliger" genannt wird.

Auch Jesus schenke allen Menschen, ob gerecht oder ungerecht, seine Liebe. "Verzicht auf Gewalt ist die beste Nächstenliebe", so der Pfarrer. "Der Friede beginnt im kleinen Umfeld jedes einzelnen, und wir als gläubige Christen sind stets aufgefordert, liebevoll zu leben und Friedensstifter in unserem Alltag zu sein. Denn das ist es, was unsere Welt dringend braucht!"

Für einen fröhlichen Abschluss des Gottesdienstes sorgten die Kinder, die zuvor in der Kinderkirche gespannt der Lebensgeschichte des Heiligen Bruder Klaus gelauscht hatten – Gemeindereferentin Anja Hermle hatte sie in einem eigens dafür gebastelten Erzähltheater aufgeführt.

Zusammenhalt auch beim Anpacken

Mit dem gekonnt vorgetragenen Lied "Einfach spitze, dass du da bist, komm wir loben Gott den Herrn" brachten sie die Gottesdienstbesucher zum Schmunzeln und ernteten kräftigen Applaus. Danach stieg das Gartenfest im beheizten Festzelt, wo sich die Gäste Mittagessen, Kaffee und Kuchen schmecken ließen und Berthold Ramsperger musizierte, während die Kinder ihren Spaß beim Spielen und Basteln hatten. Die Bewirtung übernahmen Kirchengemeinderatsmitglieder aus allen Gemeinden der Seelsorgeeinheit – und unterstrichen damit ihren Zusammenhalt.

Glosse: Himmlische Töne

Von Karina Eyrich

Dass Pfarrer Safi Powath als Prediger den richtigen Ton trifft, hat sich in der kurzen Zeit, seit er auf dem Heuberg ist, bereits herumgesprochen – entsprechend voll war die Kirche Nikolaus von Flüe am Tag der Seelsorgeeinheit.

Und entsprechend viele erlebten mit, dass es gar nicht so einfach ist mit dem richtigen Ton: Die Musiker des Musikvereins Meßstetten trafen ihn zwar auch, als sie die Ministranten, Pfarrer Safi und Pfarradministrator Hans-Joachim Fogl in die Kirche geleiteten, doch leider hatte jemand einen Stecker falsch eingestöpselt, und so hörten die Kirchenbesucher nicht nur die Blaskapelle, sondern auch die Probe von Alleinunterhalter Berthold Ramsperger, der im beheizten Festzelt vor der Kirche schon seine Stimmbänder für das anschließende Fest aufwärmte. Ganz unpassend war die versehentliche Musikeinlage in der Kirche freilich nicht: "Du kannst noch nicht mal richtig lügen" von Andrea Berg. Schließlich sollen Katholiken ja auch nicht lügen, sagen die Zehn Gebote, und außerdem heißt es im Text weiter: "Ich war mit Dir auf Wolke sieben, wir war’n so nah am Himmelszelt!" Da geht es doch richtig himmlisch zu! Wenn darin nicht ein veritables Kirchenlied versteckt ist!