In Brigachtal beziehen jetzt auch etliche Autobesitzer deutlich Position gegen den Militärübungsplatz. Foto: Hahnel

In Brigachtal nimmt der Protest gegen die Neuausweisung des Bundeswehr-Standortübungsplatzes zu, mittlerweile beziehen etliche Autobesitzer deutlich Position mit entsprechenden Prostest-Hinweisen an den Fenstern ihrer Fahrzeuge.

Brigachtal - Bereits vergangene Woche, als Generalinspekteur Eberhard Zorn den geplanten Militärübungsplatz im Weißwald besuchte, waren bei der Protestveranstaltung in Tannheim bei der dortigen Nachsorgeklinik viele Brigachtaler dabei.

"Der Übungsplatz ist eine Entwertung von Brigachtal – und wir Bewohner haben gar nichts davon", findet beispielsweise Wolfgang Neininger, der vergangene Woche in Tannheim vor Ort war. Er selbst habe den Wald oft als Erholungsgebiet genutzt. "Für uns ist der Waldraum weg", befürchtet der Brigachtaler im Falle einer Verwirklichung des Militärübungsplatzes.

Heike Stockmeier war ebenfalls aus Brigachtal nach Tannheim gekommen, um den Protesten beizuwohnen. Sie sorgt sich vor allem um die hohen Kosten, die bei der Erweiterung und dem Straßenausbau für Fahrzeuge von bis zu 100 Tonnen aufgebracht werden müssen. "Und keiner spricht darüber", so die besorgte Bürgerin. "Der geplante Übungsplatz ist ein irrsinniges Projekt und muss abgelehnt werden" – dieser Meinung ist Josef Wangler. Dabei gehe es laut ihm nicht nur um die Kinder in der Nachsorgeklinik, sondern auch um die Menschen in den anliegenden Ortschaften. "Es wird Lebensraum und Naherholung zerstört – und das völlig ungefragt."

In dem Waldgebiet zwischen Brigachtal und Tannheim soll auf der knapp 400 Hektar großen Fläche ein neuer Übungsplatz der Bundeswehr entstehen – dieses Vorhaben ist nicht nur bei den Bewohnern der Region stark umstritten. Der geplante Militärübungsplatz liegt inmitten eines europäischen Naturschutzprojektes – und in der Nähe der Tannheimer Kinderkrebs-Nachsorgeklinik.