Die kürzeste Verbindung nach Villingen-Schwenningen und Bad Dürrheim ist verwehrt, an der Baustelle kann Richtung Kälberweide und ins Gewerbegebiet abgebogen werden. Fotos: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisverkehr: Umleitungen machen kleine Straßen zum Highway / Ärger bei Anwohnern

Die Arbeiten am Kirchdorfer Kreisverkehr haben begonnen. Nicht nur den umgeleiteten Verkehrsteilnehmern steht mitunter die Zornesröte im Gesicht.

Brigachtal. Anwohner der Steigstraße fürchten um die Sicherheit der Kinder. Der durch die Vollsperrung am Friedhof aufkommende Ärger war programmiert, die ausführlichen Informationen zur Baustelle scheinen wenig zu helfen. Mindestens bis Mitte Dezember bleibt die Vollsperrung erhalten. Die Umleitungen haben es zumindest teilweise in sich. Offiziell wird der Verkehr nach Tannheim und Pfaffenweiler umgeleitet. Von dort aus geht es in die Doppelstadt und nach Bad Dürrheim. In Donaueschingen werden die Kraftfahrzeuglenker zunächst nach Wolterdingen geführt, die Zusatzkilometer sind nennenswert. Damit nicht genug: Die Gemeindeverbindungsstraße Überauchen – Rietheim ist mit einer Tonnage- und Geschwindigkeitsbegrenzung versehen, schneller als 50 Stundenkilometer darf nicht mehr gefahren werden. "Der Linienverkehr ist frei, der Rest muss die große Umleitung nehmen", so Yvonne Roth vom Brigachtaler Hauptamt. Wer auf der Straße unterwegs ist, muss sich also erneut mehr Zeit nehmen, die Halbsperrung an der Apotheke liegt ja noch nicht lange zurück. Nerven und zusätzlichen Kraftstoff kosten Umleitungen immer, ein über die Baustelle nicht informiertes Paar aus Engen fuhr nach Villingen-Schwenningen und gab sich schließlich kopfschüttelnd.

An der Überauchener Steigstraße kommt Ärger auf, die Vollsperrung mache diese zum Highway. In 20 Minuten wurden ab 18 Uhr 287 Autos gezählt, die Sicherheit der Kinder sei gefährdet. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer werde permanent überschritten, es sei nur eine Frage der Zeit, bis ein Kind unter einem Auto liege, ist zu hören. Einzelne Steigstraßen-Anwohner setzen ihre geparkten Autos quasi als Tempobremse ein, Sofortmaßnahmen werden gefordert. "Stellt meinetwegen Blumenkübel auf, mir egal. Es muss aber umgehend etwas passieren", fordert ein verärgerter und besorgter Anlieger.