Jürgen Sommer (links) ist der neue Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht Schwarzwald-Baar und folgt auf Stefan Murner, der den Posten lange Jahre innehatte und aus gesundheitlichen Gründen abgab. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisverkehrswacht: Unfallstatistik steht im Mittelpunkt der Versammlung

Im Juni 2018 fusionierten die Kreisverkehrswachten Villingen-Schwenningen und Donaueschingen-Baar-Bregtal zur Kreisverkehrswacht Schwarzwald-Baar mit jetzt 175 Mitgliedern.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Bei der ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung in Brigachtal lieferte Jürgen Sommer als neuer Geschäftsführer und Nachfolger von Stefan Murner seinen ersten Jahresbericht ab. In der präventiven Verkehrssicherheitsarbeit tätig, hat der Verein stets die Unfallstatistik im Auge. 2018 stieg die Gesamtunfallzahl um 0,6 Prozent.

Die Unfälle mit Personenschaden nahmen um 4,1 Prozent ab, elf Getötete bedeuten indes ein Mehr von 120 Prozent gegenüber 2017 mit fünf Todesopfern. Hauptunfallursachen seien nach wie vor zu hohe Geschwindigkeiten, Vorfahrtsverletzungen und Fahruntüchtigkeiten, so Sommer, außerdem nehme die Ablenkung durch Handys und Navigationsgeräte zu.

Die Zahl der Schulwegunfälle bewege sich weiterhin auf einem "niedrigen Niveau", ein Ergebnis, das sich die Kreisverkehrswacht mit ihrem Ausbildungsschwerpunkt für Kinder im Vor- und Grundschulalter auf die Fahnen schreibt. 1864 Viertklässler durchliefen im Berichtsjahr die Radfahrausbildung an der Jugendverkehrsschule. Die Reform der Ausbildung, wonach statt fünf nur noch vier Ausbildungseinheiten vorgesehen sind, habe man durch eine jeweils längere Dauer kompensiert, berichtete Sommer. Der Grund: Da die motorischen Fähigkeiten bei den Kindern sukzessive abnehmen, sei diese Reduktion kontraproduktiv. Zehn neue Fahrräder wurden angeschafft. Verkehrsbanner mit Hinweisen auf die Schulanfänger und Tafeln, die das richtige Verhalten an Fußgängerampeln erklären, wurden wieder angebracht. Im gesamten Kreisgebiet wurde mit 437 Vorschulkindern aus 36 Kindertagesstätten das Bewegen auf dem Schulweg eingeübt und der beliebte "Fußgängerführerschein" ausgestellt. Hinzu kamen Informationsabende mit Eltern und Erziehern sowie Ausbildungen mit 93 Senioren.

Der Bericht des Schatzmeisters Hansjörg Schmid warf besorgte Fragen auf. Der Verein lebt nämlich vom Bestand. Seit gut drei Jahren liegen die Ausgaben um rund 10 000 Euro über den Einnahmen. Vorsitzender Hans-Joachim Schleusener begründete das mit der immer geringer werdenden Zuwendung von Bußgeldern durch die Staatsanwaltschaft.

Konnte man vor Jahren noch mit rund 50 000 Euro rechnen, so erhielt man 2017 nur noch 13 500 Euro. Nach einem Gespräch an entsprechender Stelle sei der Betrag 2018 wieder auf 19 400 gestiegen, so Schleusener und versprach: "Wir bleiben dran, damit wir nicht in Vergessenheit geraten".