Brita Krebs (vorne links, bei der Präsentation des neuen Brigachtaler Gemeinderats) behält die Leichtathletik- und Turngemeinschaft (LTG) auch während der Coronakrise im Auge. Das neue kommunale Ratsinformationssystem stellt die gelernte Wirtschaftsinformatikerin noch nicht zufrieden. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Sportverein: Brita Krebs spricht über Aktivitäten der LTG und die Arbeit im Gemeinderat

Wegen der Corona-Problematik kann auch die Brigachtaler Leichtathletik- und Turngemeinschaft (LTG) nur mit kleinster Sparflamme köcheln.

Brigachtal. Die Sportler driften aber nicht gänzlich auseinander und erstellen immer wieder Videos über das individuelle und meist zuhause stattfindende Training.

"Ich bin von den Filmen wirklich angetan", freut sich die LTG-Vorsitzende Brita Krebs, vor allem die Turngruppen meldeten sich regelmäßig per Bild- und Tondokument. Bei den Leichtathleten hapert es noch ein wenig, vielleicht aber erstellen die Läufer, Springer und Werfer in der Folge häufiger Videos und animieren sich dadurch ihrerseits.

Not macht erfinderisch, durch die Digitalisierung ist man in der LTG aber auch während Corona beieinander – wenn auch nur zweidimensional und für jeweils kürzere Zeit. In Sachen Videos hat Krebs den Anfang gemacht und Trainingstipps erteilt, ein Kreisverfahren wurde bewusst angestoßen. "Du bist der Nächste mit Videoauftrag, wenn du denn willst und kannst. Nominiere dann anschließend jemanden. So begann sich die Sache aufzubauen, teils gibt es wirklich nette Darstellungen", so die Vorsitzende.

Die Fernkommunikation mit den ganz jungen Kindern ist auch aus Datenschutzgründen nicht einfach, mitunter melden die Elternteile ihre Bedenken an. Krebs: "Da muss man natürlich abwägen. Druck bauen wir vereinsintern nicht auf, alles läuft auf freiwilliger Basis."

Vor der Verschärfung der Maßnahmen gegen Corona traf sich die Erwachsenen-Laufgruppe der LTG noch und joggte mit Abstand, der reale Gruppensport ist vorerst aber nicht mehr möglich. Die erwachsenen Sportler können es noch leichter verkraften und sind bei Bedarf eben allein unterwegs, nicht selten greift man übrigens auch in der LTG zum Fahrrad und vergrößert dadurch den Aktionsradius.

Brita Krebs kann den Pandemie-Umständen übrigens auch etwas Positives abgewinnen und hebt auf die Individualität ab: "Momentan machen die Kinder ganz spezielle Erfahrungen und sind natürlich stärker auf sich allein gestellt. Das kann ihnen später in bestimmten Lebenssituationen durchaus zugute kommen."

Brita Krebs ist nicht nur LTG-Vorsitzende und Trainerin, auch die Kommunalpolitik hat es ihr schon länger angetan. Erstmals schaffte sie vergangenes Jahr den Sprung in den Gemeinderat und reiht sich bei der Brigachtaler Bürgerinitiative ein. Die zurückliegende Gemeinderatssitzung im Umlaufverfahren war auch für sie speziell: "Wir bekamen die Sitzungsunterlagen erneut elektronisch überstellt, beigefügt waren die Abstimmungsbögen. Insgesamt klappte es schon, und es ergaben sich die beim Umlaufverfahren notwendige Einstimmigkeiten. Die Tagesordnungspunkte hatten aber auch keine besondere Tragweite. Über die Ostanbindung und ein neues Gewerbegebiet kann aber nicht von zuhause aus entschieden werden, dafür sind öffentliche Sitzungen zwingend notwendig."

Das relativ neue Ratsinformationssystem lässt Brita Krebs übrigens nach wie vor nicht lächeln, als studierte Wirtschaftsinformatikerin meldet sie Kritik an: "Da ruckelt und zuckelt es immer wieder und man kommt zunächst nicht weiter, nicht selten melden sich Kollegen aus dem Gemeinderat bei mir und bitten um Hilfe. Ich habe auch nicht immer eine Antwort parat, meine früher erworbenen EDV-Grundlagen helfen mir aber schon. Das Informationssystem ist sicher noch nicht vollends ausgereift, da muss nachgebessert werden", ist Brita Krebs überzeugt.