F oto: Helmut Gehring Foto: Schwarzwälder Bote

Horst auf Hochspannungsmast Nummer zehn bezogen

Der ein oder andere wird das weiss-schwarz gefiederte Tier bereits bemerkt haben. Nun ist er wieder da und hat sein Nest auf dem Hochspannungsmast Nummer zehn in Kirchdorf, bei der Ortseinfahrt bezogen.

Brigachtal. Der Storchen-Experte Friedrich Widmann aus Neudingen ist sich sicher, dass es der gleiche Storch ist, der schon seit etlichen Jahren immer wieder zu seinem Horst zurückkehrt. Das sei generell bei Störchen so, sie seien so intelligent und suchen sich die Umgebung, die zu ihnen passt.

Die Jungen würden den Weg nach Afrika problemlos finden und eben die älteren Männchen fliegen wieder zurück zu ihren Nestern und warten hier geduldig auf die Rückkehr der Partnerin. Ziehen sie dann gemeinsam Junge auf, bleibt ein Elternteil bei den Kleinen, um sie vor Räubern zu schützen. Der Brigachtaler Storch ist unberingt und hat am Hals andere Federn, die seien ein bisschen kürzer. Widmann kenne diesen Storch ganz besonders gut, weil er ihn sehr lange und intensiv beobachtet habe. Sein zugehöriges Weibchen konnte vor fünf Jahren beringt werden, und somit die Aufenthaltsorte nachvollzogen werden.

Dass der Storch jetzt, bei den kalten Temperaturen wieder da ist, sei gar nicht so unüblich. Teilweise würden die Störche auch einfach am Rhein, am Kaiserstuhl oder an der Rhone überwintern. Dort würden sie einfach hinter den Traktoren herlaufen, wenn diese pflügen, und dann Futter finden.

Zudem gebe es auch einige Futterstellen, wie in Salem am Affenberg. Generell hätte man auch viel gemacht, Grundlagen für Horste gebaut zum Beispiel. Das traditionelle Symbol im Elsass ist auch auf die Kälte gut vorbereitet. Würden ihm beim Stehen bei minus 20 Grad die Füße festfrieren, stellt er sich einfach fließendes Wasser. Dieses habe vier Grad.

Der 83-jährige Widmann kümmert sich bereits seit 1994 um die freundlichen Tiere. Dieses Jahr wird er sich jedoch zur Ruhe setzen und die Verantwortung für 24 Horste auf der Baar abgeben. Er ist stolz auf seine Arbeit, kennt viele Störche in und auswendig und freue sich auch, dass beispielsweise in Geisingen ein Storch bereits 27 Junge aufgezogen hat.

Es gibt drei Vogelwarten in Deutschland, Radolfzell, Wilhelmshafen und Hiddensee. Für den Brigachtaler Storch ist die in Radolfzell zuständig.