Lars Roth (links) und Gebhard Effinger zeigen ihre Wasserschneidemaschine. Sie sammeln in ihrer Firma auch Verbandsmaterial und Medikamente für die Ukraine. Foto: Schimkat

Gebhard Effinger und Lars Roth, die beiden Firmenchefs von der Firma Roth & Effinger, sammeln Hilfsgüter für die Ukraine. Sie wurden von einem Bericht im Schwarzwälder Boten über den Kardiologen Felix Arfsten vom Klinikum VS inspiriert, der Medikamente und Verbandsmaterial sammelt.

Brigachtal - "Da helfen wir" waren sich die beiden sofort einig und richteten in einem Raum ihrer Firma einen Sammelplatz ein. Gebhard Effinger hat mit einer Mitarbeiterin auch schon eine Fahrt nach Leipzig unternommen, wo die Hilfsgüter in einen großen Lastwagen geladen wurden, der dann nach Charkiw in die Notfallklinik fuhr. "Wir kamen in Leipzig an einer alten Messehalle, in der alle Hilfsgüter lagerten an, und obwohl wir nicht direkt an der Grenze waren, hatten wir schon ein seltsames Gefühl, dem grausamen Geschehen ein Stück näher gekommen zu sein", erklärt Effinger.

Kardiologe beschriftet und sortiert

"Wir sammeln weiter und ich fahre wieder nach Leipzig", erklärt Effinger und zeigt den Raum, in dem abgegebene Medikamente, Verbandsmaterial und Erste-Hilfe-Kisten gestapelt sind. Zur gleichen Zeit wird vorne im Eingangsbereich das nächste Paket abgegeben: "Es ist ganz toll, wie hilfsbereit die Menschen hier sind, wenigstens das können wir für die Kriegsopfer tun", betont er. Der Kardiologe Arfsten hatte alle Medikamente gesichtet und beschriftet und sortiert. Gebraucht werden vor allem Antibiotika für die Versorgung nach Schusswunden, Adrenalinwirkstoffe zur Wiederbelebung nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand, sowie Schmerzmittel, Blutverdünner, Antidiabetika und Blutdruckmittel, erläutert er weiter. Abgabetermine in der Firma Roth & Effinger sind noch am Mittwoch, 6. April, von 14 bis 16.30 Uhr, am Freitag, 8. April, von 14 bis 16.30 Uhr und Sonntag, 10. April, ab 12 Uhr. Felix Arfsten werde am Sonntag erneut kommen, um zu sortieren und zu beschriften.

Arbeit in der Firma geht weiter

Wenn Effinger dann losfährt, bleibt Roth zurück, die Arbeit in der Firma gehe schließlich weiter, aber Roth stehe genauso wie er hinter dieser Sammelaktion, unterstreicht er.

Bei einem Rundgang durch die große Produktionshalle erläutert Effinger, worum es hier geht: Hier werden alle denkbaren Werkstoffe ohne Gefügeveränderungen per Wasserstrahl auf einer Großformat-Schneideanlage mit Doppelkopfsystem und Wechseltisch bearbeitet. Einige Meter weiter sieht man, wie der Feinwasserschneider mit höchster Präzision feinste Konturen zuschneidet. "Hier kommen alle Vorzüge eines kalten Bearbeitungsverfahrens zum Tragen", berichtet Effinger. Biegen, Abkanten, Umformen, Laserbeschriften, Tiefengravieren, Schweißen, Montage, hier kommt die komplette Bearbeitung aus einer Hand. Auf die Frage, ob es für die Bearbeitung schon Lieferengpässe gibt? Effinger antwortet: "Noch haben wir Material, mit der Betonung auf ›noch‹".