Entmachtung: Die Zunftoberen maßregeln Verwaltungschef Michael Schmitt
Brigachtal. Um den Brigachtaler Rathausschlüssel wurde am Donnerstag gerungen, das gute Stück ist in zwei Teile zerbrochen. Schultes Michael Schmitt wollte sich nicht ohne weiteres entmachten lassen, Vertreter der Narrenzunft packten jedoch kräftig zu, das überdimensionierte und symbolisierte Schließwerkzeug aus Sperrholz gab nach. Gelächter beim wieder zahlreich im Herzen der Gemeinde zusammengekommenen Fasnetvolk – in der Folge ergab sich eine fröhliche Rathausfastnacht.
Vorab haben die Brigachtaler Zunftoberen den Verwaltungschef kräftig gemaßregelt, Schmitt zeigte sich aber gewappnet und gab nach Kräften kontra. Ostanbindung, Kirchdorfkreisel, Dorfhaus, Kunstrasen, Flurneuordnung, Radweg – Themen gibt es in Brigachtal derzeit genug, bekanntlich befindet man sich in einer doch markanten Investitionsphase. "Du, Schultes, die Narrenzunft will jetzt auch einen Kunstrasen, damit wir das Marschieren besser üben können. Und überhaupt: Im Überauchener Dorfhaus wäre doch ein Hallenbad ganz prima", so der heimische Narrenrat. Schmitt schmunzelte und entgegnete unter anderem, dass man doch bitte weiterhin in Bad Dürrheim baden solle. Für die Narren hat der Bau des Radwegs gefühlt 30 Jahre in Anspruch genommen, zudem sei dieser "sauteuer" geworden.
Bezüglich der Investitionssumme konnte Schmitt kaum widersprechen, auch die überlange Bauzeit musste er einräumen. "30 Jahre waren es dann aber doch nicht", bilanzierte der Bürgermeister, den durch den Bau des Kirchdorfer Kreisverkehrs ausgewiesenen Umleitungen und Sperrungen konnte Schmitt auch Gutes abgewinnen und reimte: "Für Kirchdorf waren die Umleitungen ein Segen. Es war dort ganz ruhig, man konnte sich vielerorts frei bewegen."
"Die Fasnet geht jetzt los, es wird sicher wieder grandios", rief die Narrenzunft desweiteren aus. Beim der Rathausfasnet folgenden Kinderball in der Klengener Mehrzweckhalle konnte man den bunt gekleideten Nachwuchs beobachten.
