In Beckhofen weicht die betagte Brigachbrücke einem Neubau. Zunächst werden die Zugänge zu der noch zu setzenden Behelfsbrücke geschaffen. Fotos: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Baustellen: Bromenäcker II ruht vorerst / Gemeinderat tagt ohne Zusammenkunft / Abstand im Rathaus

Corona setzt auch in Brigachtal vieles auf Sparflamme, die Baustellen allerdings sind besetzt. In Beckhofen haben die Arbeiten begonnen, die betagte Brigachbrücke weicht einem Neubau.

Brigachtal. Auf und neben der Überauchener Steigstraße wird gearbeitet, das Sanierungsstück ist 900 Meter lang. Auch auf der Dorfhausbaustelle tut sich wieder etwas, kurzfristige Stillstände erklärt man seitens der Villinger Firma Rosenberger so: "Wir halten unsere Kolonnen wegen Corona zusammen und teilen uns aus Sicherheitsgründen nicht auf."

Arbeiter und Maschinen sind nun in Beckhofen angekommen, zunächst werden die Zugänge zu der noch zu setzenden Behelfsbrücke geschaffen. Gleichzeitig finden kleinere Belagsarbeiten auf dem Verbindungsweg statt, mitunter müssen die Autofahrer etwas Geduld aufbringen und warten. Das neue Baugebiet Bromenäcker II ruht vorerst weiter, laut Hauptamtsleiter Martin Weißhaar sind jedoch alle Grundstücke "besetzt": "Zugewiesen ist alles, gänzlich verkauft noch nicht, teils gibt es noch offene Finanzierungsfragen." An einem Bromenäcker-Grundstück steht das Plakat eines Löffinger Fertighausanbieters, der Betrieb ist derzeit aber geschlossen.

Auch im Bauwesen läuft momentan nicht alles rund, größtenteils können die Aufträge jedoch abgewickelt werden, wenn auch mit Zeitverzug. "Der Zeitverzug steht für mich auch mit der letzten und vielleicht noch bestehenden Hochkonjunktur der Baubranche im Zusammenhang, die Firmen haben viele Aufträge angenommen. Auf dem Bau arbeiten allerdings etliche Menschen nichtdeutscher Herkunft, vielleicht sind einige wegen Corona in ihr Heimatland zurückgekehrt", so der Gemeinderat und Fraktionssprecher Josef Vogt (Pro Brigachtal).

Brigachtal steckt in einer kräftigen Investitionsphase, glücklicherweise kann unter freiem Himmel relativ uneingeschränkt weitergearbeitet werden. Unter Dach und hinter verschlossenen Eingangstüren sieht es anders aus, das Rathaus ist keine Ausnahme. In der Verwaltungszentrale sind die Mitarbeiter zwar telefonisch erreichbar, auch vor Ort geht etliches aber langsamer vonstatten.

Unter anderem werden Überstunden abgebaut, des Weiteren sind die Verwaltungsangestellten ihrerseits auf Abstand. "Jedes Büro ist lediglich mit einer Person besetzt. Nein, Schutzmasken tragen wir nicht", lässt Nadine Fischer vom Hauptamt wissen.

Ein Novum: Der Gemeinderat "tagte" nun ohne Zusammenkunft sowie nichtöffentlich, in Krisenzeiten darf ein elektronisches Verfahren zur Anwendung kommen. Weißhaar: "Voraussetzung dafür sind relativ unproblematische Themen und letztlich Einstimmigkeit. Die Gemeinderatsmitglieder haben ihre Vorlagen und einen Antwortbogen bekommen, es kam jeweils zur Einstimmigkeit." Die weitere Planung zur Raumoptimierung in der Kindertagesstätte Gaisberg ist auf den Weg gebracht, von zuhause aus votierten die Bürgervertreter zudem für die Streichung der April-Gebühren in den Kindertagesstätten. Die Notbetreuung einzelner Kinder ist ausgenommen und kostenpflichtig.