Kommunales: Gemeinderat stimmt über Umnutzung des Gewanns Ackerloch ab / Vorstellung des Projekts
Sie sind klein, nachhaltig aus Naturholz gebaut und komplett eingerichtet und ideal für Kurz- oder längeren Urlaub, oder auch mal als Home-Office gedacht. "Tiny Houses" nennen sich die schmucken Häuschen, die am Donnerstag im Rathaus der Presse vorgestellt wurden.
Unterkirnach. Die beiden Investorinnen möchten die Tiny Houses auf dem Gewann Ackerloch, eine leicht wellige Wiesenfläche mit herrlicher Aussicht auf die Baar aufstellen und sind überzeugt, hier viele Feriengäste anzusprechen, die den Urlaub in der Natur, ruhig und doch mit einer gesunden Infrastruktur in unmittelbarer Nähe suchen und zu schätzen wissen.
Das Grundstück befindet sich im Besitz von Rolf Weißer, der es seit einem Jahr zum Verkauf angeboten hat und damit das Interesse der beiden Damen weckte.
Vor dem Kauf muss der Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Villingen-Schwenningen zur Ausweisung eines Sondergebiets für Tourismus im Gewann Ackerloch geändert werden. Das Projekt wird in der öffentlichen Sitzung am 21. April in der evangelischen Kirche vorgestellt, sodass am 5. Mai der Aufstellungsbeschluss zur frühzeitigen Beteiligung gefasst werden kann.
Geschwister stammen aus Bräunlingen
Sabrina Lassak und Andrea Lassak kommen ursprünglich aus Bräunlingen. Sabrina Lassak wohnt zur Zeit in Berlin, sie ist Diplom-Psychologin und verfügt über mehrjährige Erfahrung als Gastgeberin, kennt also die Bedürfnisse von Gästen. Andrea Lassak lebt aktuell in Stuttgart, wo sie als Senior Online Marketing Managerin tätig ist.
Die Geschwister sind begeistert vom Schwarzwald und haben sich gut umgeschaut, bevor sie sich für Unterkirnach entschieden, wobei ihnen auch noch das Angebot von Rolf Weißer mit der ideal gelegenen Fläche in herrlicher Natur entgegen kam. Unterkirnach verfüge über eine intakte Infrastruktur, man sei schnell in Villingen oder auch Freiburg oder Schaffhausen, oder bleibe einfach im Tiny House, um die Ruhe und tolle Aussicht zu genießen, erklären sie. Tiny Houses gebe es zwar schon, aber nicht als Ferienanlage im Schwarzwald, betonen sie.
Man könne auch ein Tiny House als Home Office mieten und dort arbeiten, wo andere Urlaub machen, erklärt Sabrina Lassak.
Bürgermeister Andreas Braun zeigte sich begeistert von dem Projekt und ist überzeugt, dass dieses Angebot der Renner sein wird, gerade auch für die jüngere Generation, aber eigentlich könne sich hier jeder wohlfühlen, ist er überzeugt.
Die Tiny Houses werden in zwei Größen aufgestellt: 25 Quadratmeter mit Raum für vier Personen und 38 Quadratmeter Wohnfläche für sechs Personen.
Minihäuser werden nachhaltig vermarktet
Die Häuser sind aus Naturholz gebaut und komplett eingerichtet, von der Küche bis zum Bad, Wohnzimmer und Schlafraum im oberen Teil, fehlt nichts. Ein riesiges Panoramafenster gibt die Sicht auf die Baar frei, bei klarem Wetter könne man die Alpen sehen, weiß Braun.
Als Strategie nennen Sabrina und Andrea Lassak vereinfachte Buchungs- und Zahlungsmethoden sowie kontaktloses Check-In/Out und weltweites strategisches Online-Marketing. Sie sind stolz darauf, die ersten Gastgeberinnen von nachhaltig gestalteten und feststehenden Minihäusern mitten im Schwarzwald zu sein. Naturnähe und Digitalisierung, Minimalismus gepaart mit herrlicher Aussicht und Ruhe sind ein Konzept, von dem sich die beiden Investorinnen überzeugt zeigen. Ein flexibler Aufenthalt sei selbstverständlich, Reinigungsservice könne gebucht werden, ergänzt Sabrina Lassak.
Ihre Faszination für kleine Häuser, brachten sie schon von zuhause mit, denn ihr Vater, ein Konstrukteur, habe schon mit ihnen kleine Häuschen gebaut, als sie noch Kinder waren, schmunzeln sie. Und auch Rolf Weißer zeigt sich sehr angetan von den Plänen der Geschwister, sie und ihr Projekt seien ein Glücksfall, betont er. Die Tiny Houses in Unterkirnach können nur gemietet, nicht käuflich erworben werden.