Wie es mit der Bebauung der Siedlerstraße weitergeht, ist nach wie vor offen. Foto: Appel Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Kontroverse Diskussion über Planungen in der Siedlerstraße / Vier Varianten ohne Zustimmung

Einige Diskussionen, konträre Meinungen, zwei abgelehnte Anträge und letzten Endes keine Einigung über den Neubau in der Siedlerstraße ist das Fazit der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Brigachtal. Der Planer Henner Lamm vom Büro KommunalPlan hatte vier verschiedene Pläne zur Neubebauung vorgestellt. Ziel war es, sich für eine der vier Varianten zu entscheiden und die Ausarbeitung dann weiter anzugehen.

In der Gemeinderatssitzung war dies jedoch nicht möglich, da keine der Varianten die geforderte Mehrheit erhielt. Die Variante drei, über die zuletzt entschieden wurde, erhielt sechs befürwortende und sieben ablehnende Stimmen.

Die Gemeinde Brigachtal hat das noch bebaute Grundstück in der Siedlerstraße 7 von einer Eigentümergemeinschaft erworben. Die 3897 Quadratmeter große Fläche in Klengen soll im Zuge der Innenentwicklung neu geordnet und einer Wohnbebauung zugeführt werden, so Hauptamtsleiter Martin Weißhaar. Der Rückbau des leer stehenden Wohn- und Ökonomiegebäudes soll im Herbst zur Förderung im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) angemeldet werden. Generell sei das Gelände gut erschlossen und mit einer leichten Hangneigung nach Süden hin, wodurch vielfältige Möglichkeiten der Bebauung möglich seien, so Lamm. Die vorgestellten Varianten beinhalteten individuelle Einzelhausbebauung wie auch eine Mischung aus Einfamilienhaus-Bauplätzen an der Mittelbergstraße und Mehrfamilienhaus-Bebauung an der Siedlerstraße.

Nach der Vorstellung der Varianten wurde kontrovers diskutiert. Markus Rist (Bürgerinitiative) war generell für Einfamilienhäuser. Jens Löw (SPD) und Josef Vogt (Pro Brigachtal) machten darauf aufmerksam, dass es wenig mietbaren Wohnraum gibt und Wohnungen angeboten werden sollten. 90 Anfragen für ein Mietwohnungsinserat würden den Bedarf zeigen, so Vogt. Die Vermarktung sei einfacher mit Einfamilienhäusern als beim Geschossbau, meinte Theo Effinger (CDU). Er sagte klar: "mit verdichteter Bebauung kann ich mich nicht anfreunden." Auch solle man die Parkplatzsituation im Auge behalten, damit die Autos nicht auf der Straße stehen, was auch Lothar Bucher (Unabhängige Bürger) so sah. Es sei die Gemeinde, die vorgibt, wie viele Stellplätze angelegt werden müssten, so Lamm. Bürgermeister Michael Schmitt ergänzte, dass Wohnungen im Vordergrund stehen sollten. In Zukunft seien kleinere Einheiten gefragt, wenn beispielweise ältere Leute von ihrem großen Haus mit Garten in eine kleinere Wohnung ziehen wollten oder junge Familien einen Zwischenschritt vor dem Eigenheim suchen.

Nachdem keine Variante eine Mehrheit fand, sollen neue Vorschläge ausgearbeitet und erneut zur Beratung vorgelegt werden.