Christine Schafbuch (von links), Bürgermeister Michael Schmitt, Wirtin Mirella Faneli und Künstler Jonas Fehlinger präsentieren die Graffiti-Kunst auf dem Eisenbahnwaggon beim Festplatz.Foto: Stern Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Neustart des ehemaligen Jugendtreffs mit Umgestaltung / Jonas Fehlingers Werk kommt gut an

Der Eisenbahnwaggon am Festplatz erstrahlt in neuen Farben. Erste Ideen des Kunstwerks wurden noch einmal über den Haufen geworfen. Die positiven Rückmeldungen sind groß, ganz zur Freude des Künstlers.

Brigachtal. Im Auftrag der Gemeinde gestaltete Jonas Fehlinger den Waggon mit Graffiti. Zwei Wochen arbeitete Fehlinger, wenn es das Wetter zuließ, an dem Eisenbahnwaggon. Jetzt präsentierten die Verantwortlichen die neue Fassade in den Farben Blau, Rot und Orange. Um mehr aufzufallen, habe man bewusst auf natürliche Farben verzichtet.

Fehlinger, welcher schon seit seiner Schulzeit gerne zeichnet, begann vor rund sechs Jahren mit dem Graffiti sprühen. Eins seiner ersten Projekte waren die Brückenpfosten bei der Brücke nach Überauchen. Das Projekt kam zustande, da man Schmierereien unter der Brücke verhindern wollte. Jetzt studiert Fehlinger an der Kunstakademie in Karlsruhe.

Die ersten Ideen und Entwürfe für ein solches Projekt werden zunächst von Hand oder am Computer festgehalten, erklärt Fehlinger. Die eigentliche Idee, welche in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen entwickelt wurde, kippte der Künstler während der Arbeiten und entschied sich für Musiker als Motiv. Denn die geplanten Kaffee trinkenden Personen schienen dem Künstler zu statisch. Deshalb gab es eine Überarbeitung zum Thema Jazz-Musik. Durch fehlende Elemente verlieh Fehlinger den Figuren und Bäumen auf dem Waggon Strukturen.

Passender Zeitpunkt

Da es eine neue Nutzung des ehemaligen Jugendwaggons "Speedy" gibt, welcher lange Zeit leer stand, war der Zeitpunkt passend, eine Veränderung in Angriff zu nehmen, erklärt Bürgermeister Michael Schmitt. Das neue Konzept sieht eine saisonale Gaststätte mit Außenbewirtung vor, die von Mirella Faneli betrieben wird.

Faneli berichtet, wie gut das Angebot bisher angenommen wurde. Nicht nur aus der eigenen Gemeinde, sondern auch aus dem ganzen Umkreis hatte sie in den vergangenen Wochen Besucher. Bei gutem Wetter besuchten sonntags ganze Familien das Café am Festplatz. Da die Bewirtung nur draußen möglich ist, wird man schauen müssen, wie es über den Winter weitergeht. Ein Weihnachtszauber mit Glühwein würde man allerdings anstreben. Dennoch muss hier erst einmal die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie abgewartet werden.

Positive Resonanz

Sehr zur Freude des Künstlers gab es während seiner Arbeiten immer wieder von Passanten eine positive Resonanz. Auch Schmitt lobt das Kunstwerk: "Sie machen unseren Ort schöner." Eine weitere Zusammenarbeit ist beiderseits nicht ausgeschlossen. Für Künstler wie Fehlinger sei es schwierig, Flächen zu finden, auf welche gemalt oder gesprüht werden darf. Dankbar sei er der Gemeinde, dass diese Zusammenarbeit immer hervorragend funktioniere und er sich hier nach Absprache auf Freiflächen austoben kann.