Ein Ökokonto ist ein Sparbuch für Naturschutzmaßnahmen.Foto: © Romolo Tavani – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Naturschutz: Konto umfasst 5,5 Millionen Einheiten / Diskussion im Gemeinderat

Brigachtal. Die Gemeinde Brigachtal veräußert einen Teil ihrer 5,5 Millionen Ökopunkte, jährlich sollen auf absehbare Zeit bis zu 200 000 abgegeben werden.

Im Gemeinderat erfolgte eine knappe Abstimmung, unter anderem Markus Rist (Bürgerinitiative Brigachtal) hätte das Ökokonto gern unangetastet gelassen. Fünfeinhalb Millionen Punkte sind ein "Pfund", mit diesem Wert rangiert Brigachtal im vorderen Mittelfeld in der Reihe vergleichbarer Gemeinden und Städte. Das Ökokonto lässt sich auch mit einer Flächenangabe darstellen, vor Ort sind 39,7 Hektar erfasst.

Mit der Einrichtung des Kontos hat man bis zum heutigen Tag zwölf Maßnahmen umgesetzt, zwei weitere sind beantragt und werden derzeit genauer unter die Lupe genommen. Die Maßnahmen verteilen sich auf alle drei Gemeindegemarkungen, auf Offenland und den Wald.

Die Veräußerung von Ökopunkten bringt immer Diskussionen mit sich, auch im heimischen Gemeinderat war man sich nicht einig. Rist sieht das "Punktewandern" kritisch, der Fraktionssprecher und Landwirt befürchtet die Gefährdung wertvoller und fruchtbarer Böden: "Ökopunkte zu Geld machen widerstrebt mir mit Blick auf die Nahrungsmittelproduktion etwas, die Menschen wollen zunächst etwas zu essen haben. 5,5 Millionen sind natürlich ein stolzer Wert, das kann man schon sagen."

Brigachtal lässt sich bezüglich des Ökokontos seit vier Jahren beraten, Michael Hevart vom Freiburger Planungsbüro Bresch Henne Mühlinghaus (BHM) berichtete in der Gemeinderatssitzung von der Beweidung der Tongrube. "Der Bau des Kirchdorf-Kreisels brachte ebenfalls etwas ein, derzeit hat ein Ökopunkt einen Geldwert von 80 Cent", so Hevart.

Die Materie Ökopunkt respektive Ökokonto ist nicht ganz leicht zu verstehen, vereinfacht dargestellt ist ein Ökokonto ein freiwilliges Sparbuch für Naturschutzmaßnahmen. Begonnen hat man 1994 in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg stieg erst 2006 ein und verankerte alles im Landesnaturschutzgesetz.