Der Abriss der ehemaligen Kirchdorfer Grundschule verzögert sich, da der Ausbau des asbesthaltigen Materials per Hand vorgenommen werden muss. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Bagger an Asbestplatten gearbeitet / Probleme beim Abbruch

Brigachtal (kal). Nicht so rund wie sich die Gemeinde das erhofft hatte, verlief bisher der Abbruch der ehemaligen Kirchdorfer Grundschule, wo asbesthaltiges Material gefunden wurde.

Ein Sicherheitsbeauftragter wurde jetzt zur Überwachung der Abbrucharbeiten eingeschaltet, die zwischenzeitlich eingestellt waren. Vor zehn Tagen sah es so aus, dass alles seinen geregelten Gang nehmen würde, als sich ein Unternehmen an die Arbeit machte, um das asbesthaltige Material aus den Innenwänden des Gebäudes auszubauen. Die Arbeitsweise der Firma aus einer Nachbargemeinde entsprach jedoch nicht den Wünschen der Gemeinde, da mit einem Bagger zu Werke gegangen wurde. Dabei konnte laut Gemeindeverwaltung nicht ausgeschlossen werden, dass die gebundenen Asbestplatten zerstört und damit Faserstaub freigesetzt werden könne. Dieser könnte für die Arbeiter gesundscheidschädliche Folgen haben. Zudem sei das Abbruchgelände nicht im erforderlichen Ausmaß gesichert gewesen, sodass die Gemeindeverwaltung den Stopp der Abbrucharbeiten verfügt habe, gab Ortsbaumeister Alexander Tröndle dem Gemeinderat bekannt.

Um den ordnungsgemäßen Ablauf der Arbeiten zu gewährleisten, wurde von der Gemeinde ein Sicherheitsbeauftragter über das Planungsbüro Ernst & Co engagiert, von dem das Neubaugebiet "Ob dem Dorf II" geplant wurde, berichtete Tröndle weiter. Die zusätzlichen Kosten für die Leistungen des Sicherheitsexperten bezifferte der Ortsbaumeister auf 4000 bis 5000 Euro. Das Gelände wurde zudem mit einem doppelten Zaun gesichert. Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten erklärte Tröndle, dass das per Hand auszubauende asbesthaltige Material dem Unternehmen Hezel nach Mönchweiler zur Entsorgung angeliefert wird. Da auch nun das Wetter nicht mehr mitspielt, gerät der Zeitplan zur Erschließung des Neubaugebietes ins Schwanken. Eigentlich sollte noch in diesem Jahr die bekannte und eingeplante Altlastenentsorgung von der ehemaligen Kirchdorfer Mülldeponie und die Modellierung des zukünftigen Baugebietes erfolgen. Ob nun wie vorgesehen Mitte des nächsten Jahres die elf Grundstücke im Neubaugebiet "Ob dem Dorf II", für die Bebauung mit Einzelhäusern freigegeben werden kann, ist fraglich.