Mit dem Auftritt des Gerbert-Ensembles begann der Kulturelle Herbst in Brigachtal. Der Besuch war gut, man kam der Normalität erneut etwas näher. Die frommen Klänge, aber auch wilden Tänze kamen bei den Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Kulturellen Herbst mit Auftritt des Gerbert-Ensembles eröffnet / Musik des Barocks kommt an

Mit der Ausrichtung des Kulturellen Herbstes trotzt man in Brigachtal Corona nach Kräften, zum Auftakt wurde natürlich auf den Besucherzuspruch fokussiert. Es fanden zahlreiche Interessenten in die Martinskirche und lauschten den Klängen des Gerbert-Ensembles aus Villingen-Schwenningen.

Brigachtal. Die Ausrichter der Veranstaltungsreihe durften zufrieden nicken und waren definitiv erleichtert. In der Martinskirche wurden die Abstände eingehalten und die Stühle breit platziert, eines ist nun aber auch klar: Der Kulturelle Herbst 2020 dürfte ein kühler werden, aufgrund der Corona-Auflagen müssen die Heizpilze im Abstellraum bleiben. "Wir dürfen die Kirche leider nicht beheizen, liebe Besucher, entschuldigen Sie bitte", stellte Hauptinitiator Josef Vogt eingangs fest.

Das Gerbert-Ensemble erinnert schlicht auch namentlich an den Gelehrten, Abt und Musikforscher Martin Gerbert, in Brigachtal eröffnete man mit einem Einmarsch und einer deutlich vernehmbaren Basstrommel. Der "Marche le Regimente de Zurlauben" aus der Feder Jacques Hotteterres (1674 bis 1763) kommt beschwingt daher und bildet das Barock sehr gut ab, der im Ensemble das Schlagwerk, und damit eben auch die Trommeln, bedienende Karl Koch trat hervor.

Zum 300. Geburtstag Gerberts wurden in Brigachtal fromme Klänge, aber auch wilde Tänze aufgelegt, der coronabedingt auf eine Stunde verkürzte Auftritt war abwechslungsreich und unterhaltend. Lena Scheidel, Violine, Charlotte Kawohl, Bratsche, Gundula Bolanz, Blockflöte, Rahel Klein, Violoncello und Viola, sowie Friedemann Kawohl mit Cembalo und Barockgitarre zeigten sich ihrerseits gut aufgelegt, den Besuchern präsentieren sie insgesamt neun teils kurzweilige Stücke.

Man schloss abermals beschwingt und mit zwei Tänzen aus Mauricio Cazzatis (1616 bis 1678) "Trattenimenti", das Finale sollte die Herzen im Publikum leichter machen. "G" statt "C", Gerbert statt Corona – beim Nachhauseweg hatte man einmal andere Gedanken und wurde vorab auch darüber informiert, dass die Mutter des in Horb am Neckar geborenen Multitalents Martin Gerbert eine Villingerin war.