Ein Ärgernis auf einigen Landwirtschaftswegen in Brigachtal sind Autofahrer Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Landwirte, Rad- und Fußgänger in Brigachtal ärgern sich über Pkw

Brigachtal. Ein Feldweg als Abkürzung? In Brigachtal scheint es ein Dauerthema zu sein – und ein "ständiges Ärgernis". So wird die Situation auf den Feldwegen auf jeden Fall vom Ordnungsamt der Gemeinde bezeichnet. "Insbesondere sind davon die Verlängerung der Hilbengasse und der Bad Dürrheimer Straße in Kirchdorf sowie die Siedlerstraße und die Hochstraße in Klengen betroffen", weiß Yvonne Roth vom Ordnungsamt.

Die Anwohner schildern, es komme öfters vor, dass die Autos auf diesen eigentlich für die Landwirtschaft bestimmten Wegen unterwegs seien. "Natürlich sind die Anwohner durch diese Situation belastet", zeigt Roth Verständnis. Außerdem handle es sich zum Teil um gut frequentierte Rad- und Spazierwege, sodass die Autofahrer "durch ihr Verhalten andere Menschen gefährden", ist im Mitteilungsblatt der Gemeinde zu lesen.

Es bestehe auch "die Gefahr, dass der übermäßige Pkw-Verkehr brütende Vögel stört oder es gar zu Wildunfällen kommen kann", informiert die Gemeinde weiter.

Selbstverständlich darf man auch den Unterhaltungsaufwand der Wege nicht außer Acht lassen: Dieser werde durch den unerlaubten Verkehr und die oft viel zu hohen Geschwindigkeiten immer größer. Betroffen sind von der Situation aber auch die Landwirte, so wie Stefan Mink vom Badischen Landwirtschaftlichen Bauernverband Brigachtal, der in der Siedlerstraße wohnt: "Die Feldwege sind ja relativ schmal, und mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen nimmt man praktisch den ganzen Weg ein."

Mink merkt zwar an, dass einige auf den Feldwegen vorausschauend fahren: "Wenn sie sehen, dass ein großes landwirtschaftliches Fahrzeug kommt, fahren sie frühzeitig auf die Seite." Aber es gibt auch andere: "Wenn man dann bei der Fahrt mehreren Autos ausweichen muss, kann es eng werden. Besonders in der Erntezeit, wenn es zeitlich sowieso klemmt, kann es wirklich ärgerlich sein." Mink teilt noch eine wichtige Beobachtung mit: "Wenn es in Marbach eine Baustelle gibt und eine Straße gesperrt ist, dann merkt man das auf dem Feldweg sofort. Da sind dann viel mehr Autos unterwegs." Das störe nicht nur die Bauern bei der Arbeit: Auch Vögeln und Tieren fehle bei regem Verkehr der notwendige Rückzugsraum.

"Und natürlich gehen die Wege schneller kaputt", sagt Mink. Für ihn sei das Problem nicht neu: "Es ist schon seit Jahren so." Wie will die Gemeinde nun mit dem Dauerärgernis umgehen? "Wir planen hier auf jeden Fall Kontrollen. Einerseits wird die Polizei in diesem Bereich verstärkt Präsenz zeigen. Andererseits schickt auch das Ordnungsamt einen Außendienstmitarbeiter raus", verspricht Roth. Den Verkehrssündern drohe dann ein hohes Bußgeld.