So wie hier an der Bahnlinie Klengen sollen nach Meinung des Ortsverbands des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) und der Gemeinde bald alle Wege in Klengen und Kirchdorf aussehen. Foto: Appel Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Antrag für Flurneuordnungsverfahren beschlossen / Fahrzeuge werden größer und schwerer

Brigachtal. In Klengen und Kirchdorf sollen im Rahmen eines Flurneuordnungsverfahrens Feldwege ausgebaut werden. Ein entsprechender Antrag gemeinsam mit dem Ortsverband des badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) wurde nun im Gemeinderat beschlossen.

Erfahrungen konnten bereits mit dem derzeit laufenden Flurbereinigungsverfahren in Überauchen gesammelt werden. In den Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass insbesondere die Bewirtschafter auf der Gemarkung Klengen/Kirchdorf mehrheitlich an der Maßnahme interessiert sind.

Markus Rist (Bürgerinitiative) berichtete von einer Abstimmung bei den Landwirten, wobei zwölf für und sechs gegen den Ausbau der Wege gestimmt hatten, welcher auch mit Kosten für die Landwirte verbunden ist. Stefan Mink, Vorsitzender des BLHV-Ortsverbandes ergänzte, dass das Thema unter den Landwirten diskutiert wurde. Diese "sind nicht alle hellauf begeistert", da für die Bewirtschaftung "kein Riesenvorteil" entstünde. Einigkeit herrsche darüber, dass die Feldwege wieder hergerichtet werden sollen. Hierzu sähe man in dem Verfahren die Chance. Die Wege verliefen bisher sternförmig ab dem jeweiligen Ort, im Rahmen des Verfahrens könnte man dies an aktuelle Bedürfnisse anpassen und auch die Unterhaltskosten reduzieren.

Ferdinand Ritzmann (Pro Brigachtal) meinte, dass die Wege kaputt seien, sei gut zu sehen. Man müsse etwas tun. Auf die Frage von Theo Effinger (CDU), welche Kosten auf die Gemeinde zukämen, meinte Bürgermeister Michael Schmitt, das sei noch nicht absehbar. 674 Hektar seien es in Überauchen, davon aber viel Wald. Die Kosten belaufen sich auf 300 000 Euro. In Klengen und Kirchdorf habe man gut 900 Hektar, also das 1,5 fache, jedoch seien hier mehr Wege betroffen.

"Es muss dringend was passieren", meinte auch Jens Löw (SPD). Es sei gut, dass die Landwirte zustimmen würden, auch wenn es Geld kostet. Die Fahrzeuge der Bauern würden immer größer und schwerer, die Wege anzupassen mache Sinn.

Der leitende Fachbeamte für Flurneuordnung des Landkreises, Werner Obergfell, informierte über die Details des Flurneuordnungsverfahrens. Das Ergebnis für die Landwirtschaft sei ein leistungsfähiges Wegenetz, zusammengelegte Eigentums- und Pachtflächen für die Landwirtschaft.

Durch die sich ändernden Ansprüche seien diese Verfahren eine Möglichkeit, die Gestaltung des ländlichen Raums zu entwickeln.