Vorsitzende Brigitte Willmann dankt den Referenten Thomas Reischel und Juliane Tritschler vom Palliativzentrum Villingen- Schwenningen. Foto: Kolpingfamilie Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag bei der Kolpingfamilie

Die Kolpingfamilie Brigachtal organisierte einen Letzte-Hilfe-Kurs. Dabei ging es um das Umsorgen von schwer erkrankten und sterbenden Menschen am Lebensende.

Brigachtal. Die Kolpingfamilie veranstaltete im katholischen Pfarrzentrum Brigachtal ein Kurs in Letzter Hilfe. "Wir hätten nicht gedacht, dass 19 interessierte Personen sich an einem wunderschönen Herbsttag die Zeit nehmen, um sich mit dem Thema Sterben und Tod auseinander zu setzen", so die Vorsitzende Brigitte Willmann.

Juliane Tritschler und Thomas Reischel vom Palliativzentrum Villingen-Schwenningen erklärten den Teilnehmern auf eine erfrischende und auch für Laien verständliche Art und Weise warum Sterben ein Teil des Lebens ist und warum die Menschen eine Grundausbildung in Letzter Hilfe brauchen. Mit dem demografischen Wandel steigt die Zahl alter, dementer und mehrfach erkrankter Menschen – auch Krebserkrankungen, die nicht heilbar sind, nehmen immer mehr zu.

66 Prozent der Deutschen wünschten sich laut einer Umfrage von 2012 zu Hause zu sterben, allerdings gehe dieser Wunsch nur in Wirklichkeit für 20 Prozent in Erfüllung, war bei dem Vortrag zu erfahren.

Eine Betreuung und Begleitung durch ambulante Palliativversorgung zu Hause und auch in Pflegeheimen werde daher immer wichtiger. In Zeiten des Fachkräftemangels werde es bedeutender denn je sein, als Laie Bescheid zu wissen, damit man als Angehöriger nicht hilflos bleiben muss. Denn auch am Lebensende kann man noch viel Gutes für seine Lieben tun.

"Wir können mit dazu beitragen, dass Sterben heute menschlich bleibt und unsere Gesellschaft von der Sorge umeinander zusammengehalten wird", erläutert Willmann. "Letzte Hilfe sollte genauso selbstverständlich sein, wie Erste Hilfe. Dies beginnt immer mit dem ersten Schritt, sich zu informieren, sich kompetenter zu machen und mit anderen darüber zu reden."