"Ostanbindung": Brigachtals Bürgermeister strebt Entlastung der Ortsdurchfahrt durch neue Kreisstraße an

"Der Verkehr nimmt auch bei uns enorm zu", erklärt Bürgermeister Michael Schmitt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Die Gemeinde Brigachtal strebt deswegen eine Entlastung der Ortsdurchfahrt nach Klengen und Kirchdorf durch eine neue Kreis- oder Landesstraße an.

Brigachtal. "Weil mehr als 2300 Fahrzeuge dort verkehren würden, können wir das nicht als Gemeindeverbindungsstraße realisieren", sagt Schmitt. Deswegen sei die Gemeinde "Bittsteller" beim Landkreis. Gespräche werden gemeinsam mit dem Landkreis und der Stadt VS geführt.

Auch das Regierungspräsidium ist mit im Boot. "Das Interesse der Gemeinde Brigachtal gemeinsam mit Marbach ist eine Veränderung der Ortsdurchfahrt, möglicherweise auch eine Straßenanbindung herzustellen von der Kreisstraße 5734 direkt über die Felder in Richtung Klengen", erklärt Schmitt. "Eine Machbarkeitsstudie kommt im Rahmen der Konfliktanalyse jetzt zum Ergebnis, dass das Vorhaben grundsätzlich möglich ist, jedoch auch Hürden im Bereich Trassenführung und naturräumlicher Restriktionen bestehen. Sie zeigt aber auch positive Effekte durch einen Rückbau der jetzigen Kreisstraße K 5734 zwischen Marbach und Bad Dürrheim auf", heißt es auf der Homepage der Gemeinde Brigachtal.

Der Verkehr von den Ortsteilen Klengen und Kirchdorf lande auch in Marbach, erläutert Schmitt. Drei mögliche Trassen zur Entlastung werden geprüft. Durch die mögliche neue Straße würden Felder "angeschnitten". Dagegen wehrten sich in einem Leserbrief kürzlich Bewohner der sogenannten "Hardthöfe". Doch bisher gebe es noch keine Planung, stellt der Bürgermeister klar. Es gibt nur einen Entwurf, ob und wie die Straße geführt werden soll. Letztlich werde es unter anderem darauf ankommen, welche Ergebnisse Verhandlungen mit den Eigentümern betroffener Grundstücke ergeben. Im Gespräch sei ein Feldwegabschnitt des sogenannten Römerweges, der von Donaueschingen nach Schwenningen und Zollhaus. Östlich der "Hardthöfe" würde ein Neubau der sogenannten "Ostanbindung" stattfinden. Das würde die Anlieger dort tangieren.

Schon seit Jahren ist Bürgermeister Michael Schmitt die Ortsumfahrung, ursprünglich in weit größerer Dimension mit geschätzten Kosten von 44,4 Millionen kalkuliert, ein Anliegen. "Wenn es bei uns in den nächsten fünf Jahren voran gehen würde, wäre das super", sagt der Bürgermeister.

Was die "Ostanbindung" kosten würde, ist unklar. "An sich sieben bis zehn Millionen" schätzt Schmitt. Dabei könnte es allerdings bis zu 50 Prozent Zuschüsse geben. Die Gemeinde will in den nächsten Jahren Gespräche gemeinsam an einem Tisch mit Kreis und Land führen.