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Pfarrer grübelt über Wiedereröffnung. Maßnahmen werden bei Dekanatstreffen besprochen.

Brigachtal - Eine Wiedereröffnung der Kirchen kann sich Pfarrer Dominik Feigenbutz noch nicht deutlich ausmalen. Nutzbringende Maßnahmen könnten beim für diese Woche angesetzten Dekanatstreffen angedacht werden.

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"In Sachen Kirchenöffnung gibt es in der Freiburger Erzdiözese noch nichts Konkretes, wir werden sehen", so der für die Seelsorgeeinheit "Zwischen Brigach und Kirnach" zuständige Geistliche.

Die Landesregierung erlaubt wieder öffentliche Gottesdienste, deren Gestaltung bringt aber deutlichen Diskussionsbedarf mit sich. "Wenn ich an eventuelle Einlassbeschränkungen oder an die Kommunion denke, beginne ich wirklich zu grübeln. Die Kommunion etwa kann ich mir in Corona-Zeiten gar nicht vorstellen. Wer würde die Gläubigen beim Kircheneintritt zählen und irgendwann halt sagen? Was wäre dann mit Jesu Wort ›Die ersten werden die letzten sein‹?", geht Feigenbutz in sich.

Der Pfarrer tendiert dazu, noch etwas abzuwarten, weiß aber um die Wünsche etlicher Gläubiger sich endlich wieder versammeln zu dürfen.

Gottesdienst ohne Gesang

Ein Gottesdienst ohne Gesang kann sich Dominik Feigenbutz zwar vorstellen, Pfarrer als Alleingestalter ohne Mitwirkung der Kirchengemeinde aber nicht: "Wenn wir Geistlichen am Altar stünden und vor respektive hinter uns wäre alles still und unbewegt – das käme mir schon etwas seltsam vor."

Die Brigachtaler Allerheiligenkirche etwa ist ausreichend dimensioniert, das Abstandsgebot wäre recht problemlos umzusetzen. Dennoch ist der eine oder andere Senior deutlich um seine Gesundheit besorgt, auch in der Seelsorgeeinheit kommen überwiegend die älteren Semester in die Gotteshäuser.

Gottesdienste mit vielleicht nur 20 Gläubigen? Ausgabe bei der Kommunion mit einer längeren Zange? Diese Gedanken erzeugen bei Dominik Feigenbutz eine doch nennenswerte Ratlosigkeit.

Das anstehende Dekanatstreffen ist unterstrichen, diesem blickt nicht allein Feigenbutz gespannt entgegen. Noch nicht geklärt ist, ob man in Villingen zusammenkommt oder per Videokonferenz berät.

Das kirchliche Leben ist in der Seelsorgeeinheit "Zwischen Brigach und Kirnach" übrigens nicht gänzlich zum Erliegen gekommen aber eben privatisiert. Sonntags rufen die Glocken unter anderem der Brigachtaler Martinskirche zum Gebet in den eigenen Räumlichkeiten auf, Textvorlagen sind zumindest online einsehbar. "Sorgen Sie beim privaten Sonntagsgebet für etwas Ruhe, vielleicht zünden Sie eine Kerze an. Die Telefone dürfen auch einmal ausgestellt sein", rät respektive wünscht sich Feigenbutz.