Gemeinderat: Neukonzeption der Bad Dürrheimer Wasserwerke günstig für einen Verbund

Brigachtal. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung die Abklärungen mit der Stadt Bad Dürrheim über eine gemeinsame Trinkwasseraufbereitung im Verbund mit den Wasserwerken Bad Dürrheim zu vertiefen.

Auslöser ist die komplette Neukonzeption des auf Bad Dürrheimer Gemarkung liegenden Wasserwerkes Schabelwiesen, das sich unweit der zentralen Trinkwassergewinnungsstelle der Gemeinde Brigachtal im Tiefbrunnen Oberried befindet.

Mit einer Zusammenarbeit wäre es möglich, Synergien zu nutzen, den Arbeitsaufwand zu optimieren und eine Notwasserversorgung zu gewährleisten.

In der Sitzung präsentierte Projektplaner Dominik Bordt die ersten Erkenntnisse einer Grobuntersuchung, die zum Ziel hatte, die Vor- und Nachteile einer Eigenständigkeit für Brigachtal oder eines Verbundes zu skizzieren.

Bürgermeister Michael Schmitt ist überzeugt, dass kleinere Kommunen in Zukunft verstärkt miteinander in Verbünden oder Zweckverbänden zusammenarbeiten müssen. Das spare nicht nur Ressourcen, sondern garantiere in vielen Fällen langfristig eine größere Sicherheit.

Als Beispiel führte er die Verbandskläranlage in Donaueschingen an, die seit Jahrzehnten mit Erfolg das Abwasser von diversen Kommunen reinigt. Ein ähnliches Modell stelle er sich für einen Wasserverbund mit der Kur- und Bäderstadt vor.

"Wir betreiben gemeinsam das Wasserwerk, die Trinkwassernetze unterhalten die Kommunen eigenständig." Bordt ergänzte, dass die Zusammenarbeit im Kleinen vergleichbar mit jener sei, welche die Doppelstadt mit der Bodenseewasserversorgung habe. "Auch Villingen-Schwenningen bezieht sein Wasser von zentraler Stelle und unterhält sein Trinkwassernetz eigenständig."

Von der Kostenaufteilung sei es auf Grund der Einwohnerzahlen grob geschätzt so, dass Brigachtal ein Drittel und Bad Dürrheim zwei Drittel der Investitions- und Betriebskosten im Verbund trage. Da Bad Dürrheim für sein Wasserwerk eine Entkalkung seines Trinkwassers plant, fallen für den Bürger im Falle einer Zusammenarbeit Mehrkosten von etwa zehn Euro pro Jahr an. Diese könne er unter anderem durch einen niedrigeren Wasch- und Spülmittelverbrauch oder geringere Energiekosten für die Warmwasseraufbereitung wieder einsparen. Insofern betraf der Hauptkritikpunkt einer Zusammenarbeit die Trinkwasseraufbereitung.

Ratsmitglied Josef Vogt sieht kaum einen Nutzen darin, das natürlich aus dem Boden kommende Trinkwasser technisch aufzubereiten. "Insofern bin ich zwiegespalten, da ich andererseits die Absicherung über eine Notfallwasserversorgung befürworte."

Ratskollege Joachim Eichkorn plädierte für eine zeitnahe Aufstellung der Kosten für die einzelnen Varianten, damit der Gemeinderat sich in nächster Zeit entscheiden könne, welchen Weg er zukünftig im Bereich der Trinkwasserversorgung einschlägt. Lothar Bertsche regte an, die Bürger laufend über den aktuellen Stand zu informieren.