Fasnacht: Strohmänner prüfen ihre Häser beim Abstauben
Brigachtal. Die Strohmänner der Narrenzunft durften am Donnerstag beim Häsabstauben ihren Tüv-Aufkleber an der Halle Klengen abholen – sofern ihr Häs in Ordnung war.
Es raschelt überall, die Stimmung ist gut und die Vorfreude auf die anstehende Fasnacht zu spüren. Fast ein Jahr hingen die Narrenkleider im Schrank. Mit kritischem Blick wird das Häs eines jeden Strohmanns unter die Lupe genommen. Erst als das Häs den Anforderungen entspricht, rückt der Obmann, dieses Mal Stefanie Bosch, den Tüv-Aufkleber raus.
Das Häsabstauben hat lange Tradition. Wann genau es angefangen hat, können die Mitglieder nicht sagen, aber bestimmt schon seit es die Narrenzunft gibt. Das Ziel ist, dass es anständig aussieht und jeder ein vernünftiges Häs hat. Dieses sei natürlich auch individuell und das sei auch gut so.
Geschaut wurde, ob alle aufgenähte Strohbahnen in Ordnung sind oder welche durch neue Bahnen ersetzt werden müssen. Weiterhin müssen alle Teile des Häses da sein: Hose, Jacke, Strohmannkopf und der Schlegel, mit dem die Fasnetsbesucher dann etwas geärgert werden können. Wie ein Strohmann auszusehen hat wird von Generation zu Generation übergeben.
Die, die keinen Tüv haben, dürfen auch nicht mit laufen, meint die ehemalige Obfrau Selina Weißer. Es gibt auch die Option, erstmal reinzuschnuppern, ob der Strohmann auch was für einen ist. Hierfür erhält man für ein Jahr ein Leihhäs und die, die frisch dabei sind, bekommen Anweisung, was dazu gehört und auf was man achten muss. Hat sich der Strohmannnachwuchs dazu entschieden, weiterhin bei den Strohmännern zu bleiben, wird im September ein eigenes Häs geknüpft, unter der Anleitung eines Obmanns. Für dieses Jahr sind die Kandidaten der beiden Leihhästräger Marco Schleicher und Oliver Käfer. Sie kennen die Narrenzunft bereits, Schleicher war auch bei den Hansel. Nun wollen sie sehen, ob sie sich im Strohmannhäs wohlfühlen. Im Moment sind es 74 aktive Hästräger. Kinder seien auch dabei. Sie haben Tauschbörsen, bei denen die Häser getauscht werden können, weil die doch schnell nicht mehr passen.
