Von ihrer siebenmonatigen Reise mit einem umgebauten Krankenwagen quer durch Südamerika berichten Simon Lohrer (links) und Justus Kneißle. Foto: Niggemeier Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Justus Kneißle und Simon Lohrer berichten von Tour mit umgebautem Krankenwagen durch Südamerika

Mit einem umgebauten Krankenwagen quer durch Südamerika – über dieses Abenteuer berichten Justus Kneißle und Simon Lohrer am Donnerstag, 25. Juli, ab 19.30 Uhr im katholischen Pfarrzentrum in Brigachtal.

Brigachtal. Wenn die beiden jungen Erwachsenen über ihre rund siebenmonatige Südamerika-Reise sprechen, funkeln ihre Augen. Die Idee genau diesen Kontinent zu bereisen, bestand bei beiden schon lange: Bereits zwei Jahre vor ihrem Abitur war klar, dass sie nach dem Abschluss nach Südamerika wollen. Nachhaltig beeindruckt hatte sie ein Besuch 2017 auf einer Klassenfahrt in einem Ort in Peru. Durch eine Partnerschaft ihrer damaligen Schule, den St. Ursula-Schulen, kam diese Reise zu Stande und ließ beide seitdem nicht mehr los.

Gesagt, getan, nach dem Abitur im Jahr 2018 kauften sie sich einen ausrangierten Krankenwagen, bauten ihn komplett in Eigenregie um und verschifften ihn schließlich von Hamburg nach Uruguay. Justus und Simon packten ebenfalls ihre Sachen und flogen nach Montevideo in Uruguay, dort begann die lange Reise – zunächst jedoch ohne Fahrzeug. Auf dieses mussten sie noch drei Wochen warten, genau am 24. Dezember 2018 kam der umgebaute Krankenwagen schließlich an.

Von Uruguay ging es über Argentinien, Chile, Bolivien, Peru und Ecuador 25 000 Kilometer quer durch Südamerika. Die Route stand nur grob fest, genaue Ziele waren nicht festgelegt, die Flexibilität des eigenen Fahrzeuges machte es möglich. "Es lohnt sich extrem, mit dem eigenen Auto in Südamerika unterwegs zu sein", stellt Justus fest. "Jedoch ist das Auto Fluch und Segen zugleich, zum einen ist man ungebunden und kann sich seine Routen selber raussuchen, zum anderen ist es wie ein Klotz am Bein, da man es immer im Hinterkopf hatte", berichten die beiden schmunzelnd.

Angesprochen auf das schönste Erlebnis der Reise, müssen Justus und Simon nicht lange überlegen. Wie aus der Pistole geschossen kommt von beiden, dass es landschaftlich definitiv der Nationalpark Torres del Paine in Chile war. Aber auch kulturell wissen die beiden Abenteurer einiges zu berichten, beispielsweise von den Begegnungen mit den Menschen im Bergdorf in Ocongate in Peru – dem Ort, den sie bereits 2017 mit der Schule besuchten.

Doch auch von den Schattenseiten in Südamerika werden sie in ihrem Vortrag erzählen. So hatten sie auch brenzlige Situationen zu meistern, wie auf 4500 Meter Höhe, mitten im Nirgendwo, als plötzlich Männer auf Motorrädern auf sie zukamen. Schließlich rettete sie ein Kleinbauer von einem nahegelegenen Hof, bei dem sie auch übernachteten.

Auf ihrer Reise lernten beide jedoch auch, Dinge, die in Deutschland selbstverständlich sind, wieder mehr zu schätzen. "Die unzähligen Möglichkeiten, die wir hier haben, und das Sicherheitsgefühl", wie Justus betont. So sind beide nun auch wieder froh, in Deutschland angekommen zu sein und die Reise gut überstanden zu haben. Ihren Krankenwagen haben sie nun übrigens an ein Paar aus Berlin verkauft, das ebenfalls mit dem Fahrzeug durch Südamerika tourt.