Vor allem den Kindern schmeckt der frischgepresste Apfelsaft. Fotos: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatmuseum: Beim Tag des alten Handwerks gibt es viel zu entdecken / Traktoren ein Anziehungspunkt

Zum "Tag des alten Handwerks" hatte das Heimatmuseum Überauchen eingeladen.

Brigachtal. Dazu hießen die Mitglieder der Gesellschaft für Altertum und Brauchtumspflege Brigachtal Menschen willkommen, die zeigten, wie früher im Handwerk gearbeitet wurde.

An den Ständen drinnen und draußen standen staunende Besucher und betrachteten die flinken Hände der Handwerker. Dabei wurden Arbeiten präsentiert, die man heute nur noch selten sieht. Gott sei Dank, so der Tenor der Teilnehmer, sei jedoch das Interesse an alten Techniken und handwerklichen Erzeugnissen in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Dennoch wird die Arbeit noch nicht – oder nicht mehr – so wertgeschätzt, wie sie es verdient hätte. Ob selbst gestrickte Socken, Goldstickerei, Hohlspitze, Strohschuhflechten oder feine Steinarbeiten, ob gedrechselte Pfeifen für den Dudelsack, robuste handgemachte Körbe, gesponnene Wolle oder Selbstgebackenes, ob geschmiedete Nägel oder "Krumme Krapfen" von den "Ententürmlern", im und vor dem Heimatmuseum gab es viel zu entdecken und zu genießen. Besonders den Kindern schmeckte der vor Ort frisch gepresste Apfelsaft, der mit viel Muskelkraft hergestellt wurde. Zwiebelkuchen, Schmalzbrot, Gugelhupf und Brot wanderten vom Backofen frisch in die Taschen – oder gleich in den Mund – der Besucher. Anziehungspunkt für "das Kind im Mann" oder die Kinder selbst waren die alten Traktoren, auf denen der eine oder andere gerne einmal Platz nahm.

Sandra Effinger hofft, dass aus der Veranstaltung eine jährliche Tradition wird – hatte man doch vor zwei Jahren schon einmal einen erfolgreichen Handwerkertag angeboten. Vergangenes Jahr musste er aus terminlichen Gründen leider abgesagt werden. Auch das Museum konnte kostenlos besichtigt werden, Spenden wurden jedoch gerne entgegen genommen. Bei Kaffee und Kuchen konnte man es sich gemütlich machen, oder gleich auf Herzhafteres zurückgreifen. Die Gesellschaft für Altertums- und Brauchtumspflege Brigachtal ist Betreiberin des Heimatmuseums und zählt derzeit rund 120 Mitglieder. Das Museum befindet sich im alten Schulhaus in Überauchen und hat jeden zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Ab und zu finden auch Sonderausstellungen in den Räumen statt. "Dann", so Sandra Effinger, "öffnen wir jeden Sonntag von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr."

Im Museum dargestellt wird die frühgeschichtliche Heimatgeschichte und auch das Wohnen und Arbeiten vor rund 100 Jahren. Aus der Gesellschaft für Altertums- und Brauchtumspflege Brigachtal haben sich auch die "Ententürmler" entwickelt.

Die Mittelaltergruppe pflegt hier ihr Hobby. Andreas Fanelli: "Ich freue mich schon auf anstehende Projekte", erklärt er und kontrolliert dabei die "Krummen Krapfen" im siedenden Öl über dem offenen Feuer. Das prägendste wird wohl die Umsetzung einer großen Idee: Den historischen Ententurm an der Brigach zwischen Überauchen und Klengen wieder aufzubauen.