59 Kreuze erinnern auf dem Friedhof an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Josef Vogt hält ein großformatiges Foto von Josef Strobel in den Händen, einem der damaligen Heimkehrer. Bürgermeister Michael Schmitt begleitet die Kreuzaktion, Max Hirt vom Seniorenverein zeigt die Gefallenentafel (von links). Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Gedenken: Junge Männer mussten im Ersten Weltkrieg an der Front ihr Leben lassen

Brigachtal. Das vor vier Jahren auf dem Friedhof Brigachtal zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erstellte Kreuzfeld bleibt in den Blickwinkeln von Josef Vogt und Max Hirt.

Die Ruheständler erinnern an jene 59 jungen Burschen, die ihr Leben an der Front ließen. "Was wäre aus ihnen geworden? Krieg löst keine Probleme, man muss das immer wieder klar sagen", ist Vogt überzeugt. Er initiierte das Feld und fand mit Max Hirt einen die Kreuze zimmernden Hobbyhandwerker. Die unterhalb der Friedhofskapelle liegende Fläche ist augenfällig und war nun in die Gedenkfeier am Volkstrauertag eingebunden.

Beim Ausbruch des ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) hatte Klengen 420 Einwohner, nahezu die Hälfte der männlichen Bevölkerung wurde eingezogen. 59 sehr junge Männer aus Klengen, Kirchdorf, Überauchen und Marbach ließen in den Kriegswirren ihr Leben. "Es waren eigentlich noch Kinder, man sieht es an den Gesichtern", so Vogt nachdenklich und kopfschüttelnd. Max Hirt vom Seniorenverein geht am Kreuzfeld auch immer wieder in sich und verharrt still. "Man hat den Burschen erzählt, dass alles nicht lange gehe und sie bald wieder zuhause seien", kommt ihm über die Lippen.

Das Kreuzfeld in Brigachtal wurde 100 Jahre nach Kriegsbeginn erstellt, die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien datiert auf den 28. Juli 1914. Die Zahl aller Gefallenen des sich schließlich auch in den Nahen Osten, Afrika, Ostasien und auf die Weltmeere ausbreitenden Ersten Weltkriegs wird mit 17 Millionen angegeben. Josef Vogt erhielt Einsicht in das Tagebuch von Johann Güntert, dem früheren Klengener Hauptlehrer nahm der Krieg einen seiner beiden Söhne. Vogt verfügt über Feldpostkopien und kann damit etwas zum Empfinden der Soldaten sagen, allein dessen Fundus zu den beiden Weltkriegen ist umfangreich. Am Volkstrauertag standen 30 junge Feuerwehrleute am Kreuzfeld, es war die bislang dritte Aktion vor Ort. Vogt: "Wir wollen nicht jedes Jahr etwas auf die Beine stellen, immer wieder allerdings schon."