Kann der Brennholzbedarf der Einwohner aus dem eigenen Gemeindewald gedeckt werden? In den vier Gäugemeinden ist laut zuständigem Revierförster auch künftig ausreichend Holz vorhanden.
Die Forstwirtschaftspläne fürs laufende Jahr sind in Althengstett, Gechingen, Simmozheim und Ostelsheim verabschiedet. Ende März stehen die Holzversteigerungen an. Aus den Reihen der Bevölkerung wird gelegentlich die Befürchtung laut, dass die eigenen Bürger aus dem jeweiligen Gemeindewald nicht genügend Brennholz ersteigern können. Wir haben beim Revierleiter für die vier Kommunen, Jürgen Martinek, nachgefragt. „Grundsätzlich gibt es genug Brennholz in den Gemeindewäldern für die jeweilige Einwohnerschaft“, stellt er fest. Im vergangenen Jahr sei durch die stark gestiegenen Gas- und Treibstoffkosten gehamstert worden, ähnlich wie während der Pandemie beim Klopapier. „Wer bisher fünf Festmeter (Fm) gebraucht hat, steigerte jetzt acht, zum Beispiel.“ Dieser Trend habe sich wieder abgeschwächt, so der Förster.
Bereit für die Versteigerung
Das Brennholz in den vier Gemeindewäldern – zusammen rund 1200 Fm – liegt an den Wegrändern bereit für die Versteigerung. Beim Vor-Ort-Termin im Gechinger Wald zeigt Martinek verschiedene Stapel Buchenstämme, die jeweils mit einer Nummer versehen sind, die das einzelne Los kennzeichnet. Wer also Brennholz braucht, kann schon schauen, auf welches Los er steigern möchte. Die einzelnen Lose sind zwischen drei und acht Festmeter (Fm) stark, in Gechingen werden so insgesamt etwa 300 Festmeter Fm versteigert. „Wir machen kleinere Lose, um möglichst viele Kunden bei der Versteigerung befriedigen zu können“, so der Förster. Sollte jemand bei einer Versteigerung wirklich nicht zu seinem Brennholzvorrat für den nächsten Winter kommen, „so gibt es auch übers Jahr immer wieder Holz,“ betont er, „es fällt Käferholz an, das müssen wir entnehmen, sobald wir es feststellen oder es sind andere geordnete Einschläge im Sommer geplant.“
Buchenholz besonders gefragt
Gefragt als Brennstoff ist ja vor allem das Holz der Buchen. „In Gechingens 500 Hektar großem Gemeindewald dominiert die Buche“, so Martinek. Das Brennholzangebot dort ist von Art, Qualität und Dimension recht homogen. Auch der 260 Hektar große Ostelsheimer Gemeindewald ist stark von der Buche geprägt im Gegensatz zum etwa gleich großen Simmozheimer Wald, in dem mehr Nadelbäume, Birken und Eschen wachsen. Einen wie oben angesprochenen Holz-Mehrbedarf könne man auch decken durch mehr Nadelholzeinschlag, „denn, oh Wunder, auch das brennt“, sagt Martinek lachend. Das hätte dann noch den zusätzlichen Effekt, dass durch den niedrigeren Preis die „Leute mehr kaufen können.“
Etwa 480 Hektar umfasst der Gemeindewald in Althengstett. Im Bereich „Unterer Wald“ ein stark Nadelholz-geprägter junger Wald, wie der Revierleiter berichtet, auf der anderen Seite der Bundesstraße im Bereich „Kapf“ oder „Köpfle“ bisher ein klassischer Mischwald aus Fichte, Tanne und Buche. „Hier gibt es ein begrenztes Angebot an Buchenbrennholz, dafür mehr Nadelholz sowie Birke, Esche, Eiche“, so der Revierförster.
Nach der Ernte gibt es Flächenlose
Wer sein Brennholz mit eigenem Armschmalz gewinnen will, der kann sich ein sogenanntes Flächenlos ersteigern. „Flächenlose entstehen nach unserer Holzernte, dort kann man in Eigenleistung das rausmachen kann, was wir übrig lassen“, beschreibt es Martinek. Die Flächen werden markiert und ebenfalls nummeriert an Bäumen, die die Flächen begrenzen. Es ist eine günstige Gelegenheit an Holz zu kommen, meist für einen zweistelligen Euro-Betrag, selten mal mehr. Je Los wird eine bestimmte Frist festgelegt, in der es genutzt werden darf, und alles was dünner ist als zehn bis sieben Zentimeter im Durchmesser muss drinbleiben.